Saarbruecker Zeitung

Bauvorhabe­n erzürnt den Ortsrat

Kommunalpo­litiker fühlen sich mit ihren Bedenken nicht ernstgenom­men.

- VON HEIKO LEHMANN

Hohe Häuser mit vielen Wohnungen sorgen für Unmut in der Region. Am Triller in Alt-Saarbrücke­n sollen solche Häuser sehr zum Leidwesen der Anwohner entstehen. Die Anwohner fürchten um die schöne Aussicht im Tausch gegen Betonklötz­e. Der Stadtrat tut sich bei der Genehmigun­g der Häuser denn auch schwer.

Auch in Kleinblitt­ersdorf ist diese Bauweise geplant. Aber dort entscheide­t sich der Ortsrat voll für die Anwohner. Ein von einem Investor beauftragt­es Planungsbü­ro hat jetzt Pläne vorgelegt, denen zufolge westlich des Hanns-Joachim-Hauses drei Häuser mit insgesamt 33 Wohnungen gebaut werden sollen. Jedes Haus soll vier Geschosse plus Dachgescho­ss haben.

„Wir haben grundsätzl­ich nichts gegen das Bauvorhabe­n, doch nicht in dieser Höhe. Drei Geschosse plus Dachgescho­ss könnten wir noch akzeptiere­n“, sagte Karl Peter Fuhr von der SPD.

Der Ortsrat von Kleinblitt­ersdorf hatte bereits vor einem Jahr den gleichen Entwurf des Planungsbü­ros abgelehnt. „Das ist eine despektier­liche Vorgehensw­eise von Ihnen. Wir teilen Ihnen unsere Änderungsw­ünsche mit, und Sie ignorieren diese einfach“, sagte Gerd Wohlschleg­el von der CDU Richtung Planer.

Vor einem Jahr hatte der Ortsrat bereits darauf bestanden, dass es an dem Baugrundst­ück vorbei einen Weg geben soll, damit die Flächen dahinter noch mit dem Auto erreichbar sind. Die Eigentümer fürchteten, dass diese Grundstück­e sonst an Wert verlieren würden. Im Rat begründete­n die Planer die Höhe der Gebäude mit der Wirtschaft­lichkeit der gesamten Investitio­n. „Ob das für Sie wirtschaft­lich ist oder nicht, ist nicht unser Problem. Uns geht es um die Anwohner“, sagte Karl Peter Fuhr.

Einstimmig lehnte der Ortsrat den Bebauungsp­lan ab. Die Anwohner, die in der Sitzung waren, gaben sich nach der Entscheidu­ng sehr erleichter­t und dankten dem Ortsrat. Einem weiteren, vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan, und zwar für den Abschnitt Saarbrücke­r Straße 110 bis 114, stimmte der Rat zu.

Auch dort hatte ein Investor vier Stockwerke plus Dachgescho­ss geplant. Auf Drängen des Ortsrates wurden letztlich drei Stockwerke plus Dachgescho­ss daraus.

„Ich glaube, es reicht jetzt langsam mit diesen hohen Häusern in unserer Gemeinde“, sagte Thomas Broßius, der Leiter des Bauamtes der Gemeinde, in der Sitzung.

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