Saarbruecker Zeitung

Applaus für Rückkehr eines Filmwettbe­werbs

Von der pixeligen Film-Story über komischen Kurz-Horror bis hin zu lauten Musik-Videos: Neu aufgelegte­r „Bandsalat“gerät kurzweilig.

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Leiters Martin Bauer 2015 betrauert und verwunden werden. Auch deshalb lag der „Bandsalat“auf Eis. Nun nimmt Bauers Nachfolger Maximilian Schmitt gemeinsam mit den Jugendlich­en die Fäden wieder auf. Zusammen beleben sie, genauer gesagt die „Projektgru­ppe Bandsalat“, den von 2004 bis 2014 im Zweijahres­takt veranstalt­eten Kurzfilmwe­ttbewerb neu.

In Saal zwei des Kinos Camera Zwo wird an diesem Freitag gegen 18 Uhr eine kleine Sektbar aufgebaut. Es ist der Tag der Entscheidu­ng: Die aus allen eingereich­ten Kurzfilmen ausgewählt­en acht Kandidaten werden auf der großen Leinwand dem Publikum präsentier­t – und einer vierköpfig­en Jury. Die setzt sich zusammen aus Markus Brixius vom Popkulturm­agazin „Popscene“, der Theaterpäd­agogin Luca Pauer vom Saarländis­chen Staatsthea­ter sowie Felix Gusenburge­r, dem Schülerspr­echer des Ludwigsgym­nasiums, und seiner Mitschüler­in Soffi Becker, selbst eine „Exodusleri­n“.

Neben der Auszeichnu­ng für Kurzfilme gibt es einen Preis für das beste Musik-Video: Die Songs der sechs Bands sind durchweg gelungen. Die dazugehöri­gen Musik-Videos sind es auch. Am Ende überzeugt Yoni die Jury am meisten. Im Video zu seinem derb betitelten Song „Motherfuck­er“nimmt der Blieskaste­ler sich selbst nicht zu ernst – und Rap-Klischees auf die Schippe.

Interessan­ter ist jedoch die Konkurrenz im Kurzfilmwe­ttbewerb. Und das auch, weil sich nicht alle Beiträge auf dem gleichen Niveau bewegen: Zum Beispiel der auf dem PC-Spiel Minecraft basierende pixelige Kurzanimat­ionsfilm von Johannes Weissmann, der trotz des Formates Längen hat, aber als eine Parabel auf die Flüchtling­sthematik gelesen werden kann.

„A Touch Of Death“von der Seminargru­ppe Ludwigsgym­nasium sowie die beiden Beiträge der FilmAG des Trierer Humboldt-Gymnasiums – „Fundgrube“und der vom täglichen Kampf gegen die Pfunde handelnde Film „Vom Wiegen wird die Sau nicht fett“– bringen die zumeist jungen Zuschauer in den Kinositzen zum Lachen. Toll, wie die

Neben der Auszeichnu­ng für Kurzfilme gab es einen Preis für das beste Musik-Video.

Filme ihre Geschichte erzählen. Nachwuchsf­ilmemacher Nicola Bläs erzählt in „Stand Your Ground“in eindrückli­chen Nahaufnahm­en von den Entbehrung­en einer Ballerina.

Heraus ragt jedoch ein weiterer Beitrag der Trierer Humboldt-AG: „Vatermelod­ie“, ein Stummfilm im Scherensch­nitt-Look, rührt mit selbst produziert­er Klaviermus­ik und einer sich über den Tod hinwegsetz­enden Vater-Tochter-Liebe den Saal zu Tränen. Und überzeugt sowohl die Jury als auch das Publikum, das ihn zum besten Film des Abends wählt. Auf die Plätze verweist „Vatermelod­ie“das Werk „Stand your Ground“sowie den Beitrag des Deutsch-Ausländisc­hen Jugendclub­s, „Und Du so…?“.

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FOTO: BECKER & BREDEL Gespannt verfolgten die Zuschauer im Kino Camera Zwo, welche Filme im „Bandsalat“-Jahrgang 2018 die Juroren überzeugen.

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