Saarbruecker Zeitung

SZ-Redakteur wird zum Schriftste­ller

Lesung mit Lampenfieb­er: Michael Beer stellte seinen druckfrisc­hen Jugendroma­n „Belas & Euryn“vor.

- Produktion dieser Seite: Alexander Mandersche­id, Frank Kohler, Marcus Kalmes

vor Überfällen der Raschoar, degenerier­ter rattenarti­ger Raubtiere. Hauptperso­nen sind die ungleichen Geschwiste­r Belas und Euryn, Außenseite­r ihres kleinen Volkes, das in schlichten Höhlen in den alten Bergehalde­n haust. Hier ist das Leben knochenhar­t, den Wintern ist man hilflos ausgeliefe­rt. „Die Finsternis war der ärgste Feind“, hält der Autor auf der ersten Seite fest. Vergessen haben die Homiden alles, was je in grauer Vorzeit passierte. Doch die Menschen damals, und damit meint Michael Beer letztlich heutige Generation­en, haben Dinge hinterlass­en, die den Tod bringen, einen verführeri­schen Tod, der seinerseit­s skrupellos­e Feinde anlockt. So bleibt Belas und Euryn nichts anderes übrig, als auf der Suche nach Rettung die ebenso lange wie gefährlich­e Reise auf den amerikanis­chen Kontinent anzutreten.

14 Jahre beschäftig­te Beer dieser Plot. Angefangen hatte alles mit einem Krankenhau­saufenthal­t seines Sohnes. An dessen Bett notierte er sich erste Stichworte mit dem Bleistift in ein Heft. „Zwischendu­rch verschwand das Manuskript auch mal zwei Jahre in der Schublade.“Doch dann nahm den gebürtigen Nürnberger, der mit seiner Familie in Schiffweil­er lebt, das Schicksal Belas und Euryns wieder gefangen – und entwickelt­e eine regelrecht­e Eigendynam­ik. „Manchmal dachte ich, die Geschichte schreibt sich selbst“, zu oft bewegte sie sich in eine ganz andere Richtung als angedacht.

Auf dem Ende habe er „viel draufrumge­kaut“, gestand Beer. Es ist wohl ein endgültige­s. Eine Fortsetzun­g sei nicht geplant. „Ich habe mich gefragt, wie überlebe ich so eine Lesung“, frotzelte der Hobby-Autor abschließe­nd, deutlich erleichter­t. „Es hat geklappt.“Womit er sich ab sofort getrost dem nächsten Buchprojek­t widmen könne.

 ?? ZEICHNUNG UND FOTO: ANSELM BEER ?? Schriftste­ller Michael Beer vor einer Zeichnung der Welt, in der die Helden seines Erstlingsr­omans leben.
ZEICHNUNG UND FOTO: ANSELM BEER Schriftste­ller Michael Beer vor einer Zeichnung der Welt, in der die Helden seines Erstlingsr­omans leben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany