Ein Meister reicht den Taktstock weiter
Rund 30 Jahre lang hat Thomas Becker das Polizeiorchester des Saarlandes geleitet und geprägt. Am Samstag verabschiedet er sich von dieser Formation. Und er hat noch viel vor.
(red/ ole) Mit einem Benefizkonzert in der Stadthalle St. Ingbert wird am Samstag, 28. April, um 20 Uhr der musikalische Leiter des Polizeiorchesters des Saarlandes, Thomas Becker, verabschiedet.
In diesem Konzert zugunsten der saarländischen Polizeiseelsorge und des Vereins „Blieskasteler Freunde und Helfer – Schutzengel für Kinder“wird der 1953 geborene Berufsmusiker zum letzten Mal dieses einzige echte Polizeiorchester Deutschlands dirigieren. Denn nur in diesem Ensemble sind neben Profi-Musikern auch Künstler tätig, die einen Teil ihrer Arbeitszeit Tag für Tag dem nicht minder anspruchsvollen Polizeidienst widmen.
Thomas Becker hat dieser Gemeinschaft in über 30 Jahren unzählige Arrangements für Orchester gewidmet. Und er hat ihm damit einen unverwechselbaren Klang gegeben. Den will er seiner Formation auch am kommenden Samstag entlocken. Mehrere neue Bearbeitungen werden an diesem Abend uraufgeführt (siehe Infokasten). Viele Gäste aus Politik und Kultur haben sich bereits für diesen besonderen Konzertabend angekündigt.
Thomas Becker ist seit 1988 musikalischer Leiter des Polizeiorchesters. In diesen 30 Jahren hat er das
Thomas Becker
Orchester durch viele darauf zugeschnittene Bearbeitungen geprägt. Das gilt für klassische und moderne Musik, interpretiert von einem zeitgemäßen leistungsfähigen Klangkörper. Die Frauen und Männer haben die traditionelle Blasmusik ebenso drauf wie anspruchsvolle Konzertprogramme abseits der gängigen Titel-Listen.
Der Lebensweg von Thomas Becker ist von Anfang an geprägt durch seine außerordentliche musikalische Begabung. Nach der Förderung durch Familie und Schule folgten das Studium der Orchestermusik an der Musikhochschule Saarbrücken, die künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Musik in Mannheim und die Prüfung für den kirchenmusikalischen Dienst in Trier.
Die Pflege der geistlichen Musik spiegelt sich in der jahrzehntelangen Leitung von Kirchenchören in seiner Heimatregion. Am längsten, seit nunmehr 38 Jahren, ist der gebürtige Auersmacher und Wahl-Ommersheimer Becker dem Chor seines alten Heimatortes verbunden. Der katholische Kirchenchor Cäcilia 1781 Auersmacher gehört zu den ältesten Chören im Bistum Trier, ja ganz Deutschlands. Ihm schrieb er eine Rockmesse, die über die Obere Saar hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung fand.
Becker profitierte auch bei solchen Projekten von seiner Erfahrung als Posaunist, Arrangeur, Komponist und Dirigent anderer Chöre. Wer ihn nach einem Leitspruch für seine musikalische Arbeit fragt, erhält von Becker folgende Antwort: „Nicht nur was man spielt, ist wichtig, sondern auch, wie man etwas spielt.“Und das will er weiter unter Beweis stellen, wenn die Zeit am Dirigentenpult des Polizeiorchesters ab dem kommenden Samstag vorüber ist. Denn der leidenschaftliche Musiker hat noch viel vor. Nicht zuletzt mit dem Kirchenchor Cäcilia in Auersmacher.
Karten
„Nicht nur was man spielt, ist wichtig, sondern auch, wie man etwas spielt.“
www.polizeiseelsorgesaarland.de Das Konzert, mit dem Thomas Becker sich vom Polizeiorchester verabschiedet, umfasst Werke aus vergangenen Jahrhunderten ebenso wie Ausflüge in die Rock- und Filmmusik. Letztere ist vertreten mit dem Marsch von John Williams aus dem Hollywood-Film 1941. René Hammler, Orchestermitglied und international beachteter Solist, ist bei Hummels Trompetenkonzert zu hören. Und Becker will ein weiteres Mal beweisen, dass das Kaiserquartett ganz anders klingen kann. Außerdem erinnern der Dirigent und sein Orchester an die Jazz-Rocker von Blood, Sweat and Tears.