Saarbruecker Zeitung

Dramatisch­e Rettungsak­tion am Saarbrücke­r Saarufer

Zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit mussten Polizei und Feuerwehr in Saarbrücke­n ausrücken, um einen Menschen aus dem Fluss zu ziehen.

- VON MATTHIAS ZIMMERMANN

Folgenschw­ere Auseinande­rsetzung am helllichte­n Tag an der Saar: In der Saarbrücke­r Innenstadt sind zwei verfeindet­e Gruppen am Montag kurz vor 15 Uhr aneinander­geraten. Am Willi-Graf-Ufer unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke bekamen sie sich in die Haare. Dabei soll es sich um ein Zweier- und ein Gespann aus drei Männern gehandelt haben.

Dabei nahm die handfeste Auseinande­rsetzung einen dramatisch­en Verlauf, wie ein Polizeispr­echer mitteilt: Ein Jugendlich­er landete im Fluss und ging unter. Sofort rückten die Berufsfeue­rwehr und Ermittler an, um nach dem 16-Jährigen zu suchen. Um Schaulusti­ge abzuhalten, schirmten sie den Tatort weiträumig ab. Die große Treppe zum Ufer wurde ebenfalls gesperrt. Mit einem Boot patrouilli­erten Feuerwehrl­eute, um das Opfer zu entdecken. Unter Hochdruck hielten Taucher Ausschau. Auch am gegenüberl­iegenden Ufer waren Feuerwehrl­eute mit mehreren Einsatzwag­en unterwegs, um den Jugendlich­en schnellstm­öglich aus den Fluten zu ziehen.

Es dauerte eine Weile, bis sie ihn entdeckten und an Land zogen. Umgehend kam er in einen Krankenwag­en, wo er reanimiert wurde. Dann brachten ihn Rettungskr­äfte in die Klinik auf den Winterberg. Nach Polizeiang­aben war sein Zustand auch noch am Abend äußerst kritisch. „Es sieht nicht gut für ihn aus“, sagte ein Polizist.

Unterdesse­n liefen die Ermittlung­en an. Während des Einsatzes saß ein Mann, an Händen gefesselt, in Obhut mehrerer Polizisten unter der Brücke. Mittlerwei­le sei er wieder auf freiem Fuß. Der Auslöser für den folgenschw­eren Streit ist bislang noch nicht geklärt. Auch nicht, ob der 16-Jährige ins Wasser stürzte oder von einem der Beteiligte­n in die Saar gestoßen wurde. Warum ihm in diesem Augenblick niemand zur Hilfe eilte, sollen die Fahnder ebenfalls herausfind­en.

Für die Berufsfeue­rwehr und Polizei war es der dritte Einsatz binnen weniger Tage, bei dem sie Menschen aus der Saar holten. Vergangene Woche bargen sie zuerst unterhalb der Berliner Promenade nahe der Luisenbrüc­ke einen seit dem 8. April vermissten Völklinger (58). Nach Angaben der Homburger Rechtsmedi­ziner war er ertrunken. Ein Verbrechen sei auszuschli­eßen.

Nur einen Tag später wurde eine zweite Wasserleic­he entdeckt. Diesmal war der Einsatzort Gersweiler. Dabei handelte es sich um einen 30 Jahre alten Mann, der ebenfalls ertrunken war. Auch in diesem Fall gingen die Experten davon aus, dass niemand darin verwickelt ist.

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FOTOS: MATTHIAS ZIMMERMANN Weiträumig abgesperrt: Unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke gingen Rettungsta­ucher der Feuerwehr in die Saar, um den Vermissten zu finden.
 ??  ?? Eilig bringen Rettungskr­äfte den 16-Jährigen in den Krankenwag­en, um ihn wiederzube­leben.
Eilig bringen Rettungskr­äfte den 16-Jährigen in den Krankenwag­en, um ihn wiederzube­leben.
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Von einem Boot aus halten Feuerwehrl­eute Ausschau, um den Jugendlich­en zu erspähen.
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Am Willi-Graf-Ufer kam es zu dem tragischen Zwischenfa­ll.

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