Dramatische Rettungsaktion am Saarbrücker Saarufer
Zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit mussten Polizei und Feuerwehr in Saarbrücken ausrücken, um einen Menschen aus dem Fluss zu ziehen.
Folgenschwere Auseinandersetzung am helllichten Tag an der Saar: In der Saarbrücker Innenstadt sind zwei verfeindete Gruppen am Montag kurz vor 15 Uhr aneinandergeraten. Am Willi-Graf-Ufer unterhalb der Wilhelm-Heinrich-Brücke bekamen sie sich in die Haare. Dabei soll es sich um ein Zweier- und ein Gespann aus drei Männern gehandelt haben.
Dabei nahm die handfeste Auseinandersetzung einen dramatischen Verlauf, wie ein Polizeisprecher mitteilt: Ein Jugendlicher landete im Fluss und ging unter. Sofort rückten die Berufsfeuerwehr und Ermittler an, um nach dem 16-Jährigen zu suchen. Um Schaulustige abzuhalten, schirmten sie den Tatort weiträumig ab. Die große Treppe zum Ufer wurde ebenfalls gesperrt. Mit einem Boot patrouillierten Feuerwehrleute, um das Opfer zu entdecken. Unter Hochdruck hielten Taucher Ausschau. Auch am gegenüberliegenden Ufer waren Feuerwehrleute mit mehreren Einsatzwagen unterwegs, um den Jugendlichen schnellstmöglich aus den Fluten zu ziehen.
Es dauerte eine Weile, bis sie ihn entdeckten und an Land zogen. Umgehend kam er in einen Krankenwagen, wo er reanimiert wurde. Dann brachten ihn Rettungskräfte in die Klinik auf den Winterberg. Nach Polizeiangaben war sein Zustand auch noch am Abend äußerst kritisch. „Es sieht nicht gut für ihn aus“, sagte ein Polizist.
Unterdessen liefen die Ermittlungen an. Während des Einsatzes saß ein Mann, an Händen gefesselt, in Obhut mehrerer Polizisten unter der Brücke. Mittlerweile sei er wieder auf freiem Fuß. Der Auslöser für den folgenschweren Streit ist bislang noch nicht geklärt. Auch nicht, ob der 16-Jährige ins Wasser stürzte oder von einem der Beteiligten in die Saar gestoßen wurde. Warum ihm in diesem Augenblick niemand zur Hilfe eilte, sollen die Fahnder ebenfalls herausfinden.
Für die Berufsfeuerwehr und Polizei war es der dritte Einsatz binnen weniger Tage, bei dem sie Menschen aus der Saar holten. Vergangene Woche bargen sie zuerst unterhalb der Berliner Promenade nahe der Luisenbrücke einen seit dem 8. April vermissten Völklinger (58). Nach Angaben der Homburger Rechtsmediziner war er ertrunken. Ein Verbrechen sei auszuschließen.
Nur einen Tag später wurde eine zweite Wasserleiche entdeckt. Diesmal war der Einsatzort Gersweiler. Dabei handelte es sich um einen 30 Jahre alten Mann, der ebenfalls ertrunken war. Auch in diesem Fall gingen die Experten davon aus, dass niemand darin verwickelt ist.