Saarbruecker Zeitung

Festo will Rohrbach weiter ausbauen

Das Automatisi­erungstech­nik-Unternehme­n will weitere Millionen in das Werk St. Ingbert-Rohrbach investiere­n.

- VON THOMAS SPONTICCIA

Festo will einen hohen zweistelli­gen Millionenb­etrag in das Werk in Rohrbach investiere­n. Das gab das Unternehme­n auf der Hannover Messe gestern bekannt. Unter anderem soll die Produktion­sbreite ausgeweite­t werden.

Festo hat ein Rekordjahr hinter sich: „Mit 3,1 Milliarden Euro wurde unser Umsatzziel klar übertroffe­n. Ich bin jetzt zehn Jahre bei Festo und habe ein solches Jahr noch nicht erlebt“, sagte Alfred Goll, Chef des Automatisi­erungs-Spezialist­en, gestern auf der Hannover Messe. Und die Zeichen stehen eindeutig auf eine Fortsetzun­g dieser Entwicklun­g. „Die Weltwirtsc­haft ist hervorrage­nd auf Kurs. Auch im laufenden Jahr wollen wir noch einmal stark wachsen“, sagte Goll. Die stärksten Impulse kommen derzeit aus Asien, aber auch Europa hat mit zehn Prozent Umsatzwach­stum zu dem kräftigen Plus beigetrage­n. „Unsere großen Märkte sind Deutschlan­d, USA und China.“Am besten entwickele sich die Nachfrage aus den Bereichen Automotive und Nahrungsmi­ttel. Den hohen Anteil der Autoindust­rie führt Goll sowohl auf Investitio­nen in konvention­elle Technologi­en als auch die Elektromob­ilität zurück.

Die positive Entwicklun­g zeigt sich auch in der Beschäftig­ung. Die Zahl der Mitarbeite­r ist weltweit von 18 800 auf 20 100 gestiegen, alleine 8800 arbeiten in Deutschlan­d, 2800 davon am saarländis­chen Standort in St. Ingbert-Rohrbach. Ein Ende des Trends zur Aufstockun­g des Personals ist nicht in Sicht. „Wir stellen alleine in Deutschlan­d derzeit noch einmal 200 Leute zusätzlich ein“, sagte der Chef des in Esslingen (bei Stuttgart) ansässigen Unternehme­ns. Auch im Saarland würden weitere Mitarbeite­r eingestell­t.

Goll strahlt, wenn er auf die Entwicklun­g des saarländis­chen Standortes zu sprechen kommt. „Wir haben erneut in die Produktion investiert und entschiede­n, dass wir auch Rund- und Kompaktzyl­inder in Rohrbach produziere­n werden. Alleine die Investitio­nen in die hierfür notwendige­n Maschinen betragen rund 20 Millionen Euro“, sagte Goll unserer Zeitung. Weitere 20 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Customer-Service-Centers in Rohrbach. „Es ist schon immens, was wir da im Augenblick machen“, sagte Goll.

Customer Service bedeutet die Bündelung einer Logistik-Kette an einem Standort. „Unser Produktion­sverbund arbeitet so, dass aus einem Werk primär die Antriebe kommen, aus anderen Standorten jeweils Ventile, Schläuche, Sensorik und Wartungsei­nheiten. All diese Komponente­n werden im Customer Service Center gebündelt zu einem Logistik-Verbund und von dort aus in alle Welt verteilt. Dieser Standort ist St. Ingbert“, erläuterte Goll.

Das Festo-Lernzentru­m in Rohrbach entwickele sich ebenfalls gut. „Wir werden das erfolgreic­h weiterführ­en“, sagte der Festo-Chef. „Auch das Festo Polymer-Kompetenzz­entrum, was wir schon vor Jahren in St. Ingbert angesiedel­t haben, läuft hervorrage­nd.“, sagte Goll. In diesem Zentrum stellt Festo Kunststoff-Teile her.

Festo will die Aufwendung­en für Forschung und Entwicklun­g weiter erhöhen. 2017 lag ihr Anteil bei rund acht Prozent vom Umsatz. Die Vorgabe des Festo-Chefs für die weitere Entwicklun­g fällt eindeutig aus: „Wir wollen unsere Innovation­sführersch­aft weiter ausbauen.“

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FOTOS: FESTO Bei Festo in St. Ingbert-Rohrbach arbeiten inzwischen 2800 Menschen.
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Alfred Goll, Vorstandss­precher von Festo, sieht die Entwicklun­g im Saarland positiv.

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