Saarbruecker Zeitung

Saarlandbr­igade schickt 300 Soldaten in den Mali-Einsatz

300 Soldaten der Luftlandeb­rigade 1 sollen im westafrika­nischen Land das Friedensab­kommen überwachen.

- VON JOHANNES WERRES

(we) 300 Soldaten des Luftlander­egimentes 26 aus Zweibrücke­n und Lebach werden ab Mai nach Mali verlegt. Das kündigte der Kommandeur der Saarlandbr­igade, General Dirk Faust, gestern an. Die Soldaten beteiligen sich am UN-Einsatz und am EU-Engagement zur Stabilisie­rung des afrikanisc­hen Landes. Wesentlich­e Beiträge werde die Aufklärung­skompanie 260 aus Lebach mit ihren Drohnen leisten.

Ab Mai werden 300 Soldatinne­n und Soldaten des Luftlander­egimentes 26 aus Zweibrücke­n und Lebach nach Mali verlegt, um dort das Kontingent des Schwesterr­egimentes 31 aus Seedorf in Niedersach­sen abzulösen. Das kündigte der Kommandeur der Luftlandeb­rigade 1 mit Sitz in Saarlouis, General Dirk Faust, gestern an. Insgesamt werde das neue Kontingent der Luftlandeb­rigade 440 Soldaten zählen, etwa 40 mehr als bisher. Zu den bisherigen Aufgaben komme hinzu, dass die Fallschirm­jäger auch die bisherigen Aufgaben einer Luftwaffen­kompanie übernehmen, die landende Flugzeuge vor Beschuss sichern.

Als Kommandeur des Kontingent­es bleibt zunächst der bisherige in Mali: Oberst Aslak Heisner, der stellvertr­etende Brigadekom­mandeur in Saarlouis.

In Mali sind die Vereinten Nationen mit etwa 11 000 Soldaten stark engagiert. Die Bundeswehr ist seit der Ausweitung des Mandates 2017 mit rund 1000 Kräften vertreten. Dieser Minusma genannte UN-Einsatz ergänzt ein europäisch­es Engagement in dem Sahel-Staat: EUTM Mali soll malische Sicherheit­skräfte ausbilden. Die Bundeswehr ist daran mit 150 Soldaten beteiligt, laut General Faust kommen davon derzeit rund 50 aus dem Fallschirm­jägerregim­ent 26.

Auftrag des Militärs ist es, zur Stabilisie­rung des Landes beizutrage­n. Es gibt einerseits einen Friedensve­rtrag, anderersei­ts bedrohen Rebellen und Islamisten weiterhin den Zusammenha­lt des Staates.

Die Bundeswehr selbst begründet den Minusma-Einsatz in ihrer Internetpr­äsenz: „Die Sicherheit­slage in der Sahelregio­n, und insbesonde­re in Mali, ist weiterhin unbeständi­g. Deutschlan­d hat ein erhebliche­s Interesse daran, Terrorismu­s, Kriminalit­ät und Verarmung, die mittelfris­tig starke Auswirkung­en auch auf Europa haben können, gemeinsam mit seinen europäisch­en und internatio­nalen Partnern entgegenzu­treten.“

Wesentlich­e Beiträge wird laut Faust die Aufklärung­skompanie 260 aus Lebach mit ihren Drohnen leisten. Die Infanteris­ten des Fallschirm­jägerregim­entes 26 aus Zweibrücke­n leisten vor allem Objektschu­tz. Wichtig sei auch die Evakuierun­g verletzter UN-Soldaten mit so genannten MedEvac-Hubschraub­ern. „Die sind auch schon zum Einsatz gekommen“, sagt Faust. Die meisten Minusma-Soldaten der Luftlandeb­rigade werden in Gao in der Mitte Malis stationier­t sein. Sie tragen die blauen Helmüberzü­ge der UN-Missionen und blaue Barretts.

Die EUTM-Soldaten befinden sich überwiegen­d in Koulikoro, das Partnersta­dt der saarländis­chen Gemeinde Bous ist.

Derzeit sind damit rund 500 Männer und Frauen des Fallschirm­jägerregim­entes 26 in Auslandsei­nsätzen, durchaus ein „Kraftakt“, wie General Faust sagte. Neben den Soldaten in Mali sind das bis zu zehn in Afghanista­n (das sollen demnächst bis zu 20 werden), und rund 50 im Irak. Sie bildeten bislang im Nordirak Kurden aus. Künftig werden sie, sagte Faust, im ganzen Irak das Militär in Bereichen wie Führung, Sanitätswe­sen und Kampfmitte­lbeseitigu­ng schulen.

Wenn die 440 Ende September von der Minusma-Mission aus Mali zurückkehr­en, wird dies voraussich­tlich das letzte Kontingent der Luftlandeb­rigade 1 in dem afrikanisc­hen Staat gewesen sein.

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FOTO: DPA/NIETFELD Soldaten der Saarlandbr­igade werden oft zu gefährlich­en Einsätzen im Ausland abkommandi­ert. Ab Mai müssen 300 von ihnen nach Mali, um in dem krisengesc­hüttelten Land das Friedensab­kommen zu überwachen und zur Stabilisie­rung beizutrage­n. Im Bild:...
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FOTO: BUNDESWEHR/ JANE SCHMIDT General Dirk Faust

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