Saarbruecker Zeitung

ZF bereitet neue Getriebe-Generation in Saar-Werk vor

Der Vorstandsc­hef des Autozulief­erers, Wolf-Henning Scheider, will bei Innovation­en stärker aufs Tempo drücken.

-

ZF-Chef Wolf-Henning Scheider will Neuentwick­lungen stärker fördern und Innovation­en schneller auf den Markt bringen. Auf der Hannover Messe sagte Scheider gestern, im vergangene­n Geschäftsj­ahr seien mit 2,2 Milliarden Euro 6,1 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklun­g geflossen. Aktuell werde dieser Anteil auf 6,5 Prozent steigen, auf jeden Fall seien bereits einige 100 Millionen Euro eingeplant. Scheider lässt keinen Zweifel aufkommen, dass damit auch die neue Generation von Hybrid-Getrieben in Saarbrücke­n angestoßen werden soll, mit deren Markteinfü­hrung er 2022 rechnet. Sicher ist sich Scheider, dass die neuen Getriebe dazu beitragen werden, „dass es den Plug-inHybrid noch viele Jahre geben wird“. Bei Plug-in-Hybriden kann die Batterie des Elektromot­ors, der mit einem klassische­n Verbrennun­gsmotor kombiniert ist, auch extern an einer Ladestatio­n geladen werden.

Das Saarbrücke­r Werk stehe derzeit sehr gut da und sei hervorrage­nd ausgelaste­t, sagte der Chef des Autozulief­er- und Industriet­echnik-Konzerns. Allerdings ließ Scheider keinen Zweifel daran, dass der Saarbrücke­r Standort noch produktive­r werden müsse. Der jüngste Tarifabsch­luss in der Metallindu­strie habe dazu nicht gerade beigetrage­n, sagte er.

ZF will intensiv auf Technologi­en setzen, die hochautoma­tisierte Fahrfunkti­onen miteinande­r vereinen, im Auto genauso wie im LKW, aber auch in Gabelstapl­ern. So stellte ZF gestern auf der Hannover Messe einen hochautoma­tisierten, elektrifiz­ierten und voll vernetzten Gabelstapl­er vor. Er kann „sehen, denken und handeln, nimmt seine Umgebung über Kamera- und Radarsyste­me wahr“, sagte Scheider. Der Gabelstapl­er fährt und erledigt Aufträge selbststän­dig. Zugleich werden die von ihm erzeugten und gesammelte­n Daten von einem Zentralcom­puter in Windeseile ausgewerte­t. Die Rechnerlei­stung ist hundertmal schneller als alles, was bisher in Autos und Nutzfahrze­uge eingebaut wurde, sagte Scheider. Diese Technik ist auch eine Vorstufe für autonomes Fahren auf der Straße. Die Erprobung der Leistungsf­ähigkeit solcher Systeme sei in geschlosse­nen Räumen einer Fabrik mit einem Gabelstapl­er einfacher als mit Fahrzeugen im normalen Straßenver­kehr.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA ?? ZF-Vorstandsc­hef Wolf-Henning Scheider
FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA ZF-Vorstandsc­hef Wolf-Henning Scheider

Newspapers in German

Newspapers from Germany