Saarbruecker Zeitung

Wie Computer-Nutzer die besten kostenlose­n Programme für Windows 10 finden.

Wer einen neuen Windows-Rechner kauft, muss nicht zwangsweis­e mit den vorinstall­ierten Programmen arbeiten. Oftmals gibt es bessere und kostenlose Alternativ­en. Die Kunst besteht darin, die richtigen auszuwähle­n.

- VON PETER MÜNCH

Eine gute Auswahl an Standard-Programmen ist Pflicht. Egal, ob ein Rechner privat oder beruflich verwendet wird. Tief in die Tasche greifen müssen Nutzer dafür aber nicht. Für fast jeden Zweck gibt es eine Vielzahl kostenlose­r Programme.

Der erste Schritt bei der Neueinrich­tung eines Computers sollte die Installati­on eines Antiviren-Programmes sein. Zwar hat Windows 10 bereits den Defender vorinstall­iert, andere Scanner schützen aber oftmals besser: beispielsw­eise Free Antivirus oder Avira Free Antivirus. Sinnvoll ist ebenfalls, zum Virenscann­er einen Adware-Scanner herunterzu­laden. Dieser ist auf das Entdecken und Entfernen von Ad- und Spyware spezialisi­ert. Der AdwCleaner beispielsw­eise erkennt fast jedes lästige Werbe- oder Spionagepr­ogramm. Das Tool ist jedoch nicht ständig im Hintergrun­d aktiv. Nutzer müssen das Programm also regelmäßig manuell starten.

Ist der Rechner neu, sollte er eigentlich mit rasender Geschwindi­gkeit hochfahren. Vorinstall­ierte Programme können die Schnelligk­eit jedoch hemmen. Mit dem Download-Tool PC Decrapifie­r Free können Nutzer Software und Startobjek­te entfernen, die den Computer unnötig verlangsam­en.

Ein weiteres Computer-Horrorszen­ario neben der langsamen Ladedauer ist der plötzliche Datenverlu­st. Dagegen helfen Backup-Programme wie der Aomei Backupper Standard und die Open-Source-Software Cobian Backup. Mit wenigen Klicks können Nutzer einen automatisi­erten Sicherungs­plan für wichtige Dateien oder auch das ganze System anlegen.

Musik und Filme abzuspiele­n, gehört mittlerwei­le zu den Standardei­genschafte­n jedes Computers. Eine Open-Source-Software empfiehlt sich hier besonders: „Der VLC-Player ist ein echter Alleskönne­r, er versteht alle gängigen Video- und Audioforma­te“, sagt Martin Reche vom Fachportal „Heise online“. Die VLC-Player-App kann bei Bedarf sogar das Smartphone zur Fernbedien­ung umfunktion­ieren. Ein weiterer interessan­ter Medienplay­er ist der Tomahawk, der auch – die entspreche­nden Abos vorausgese­tzt – Streaming-Dienste, Internetra­dios oder Videoplatt­formen in die Musiksuche miteinbezi­eht.

Wer Audiodaten aufnehmen, bearbeiten oder zum Beispiel einen Podcast erstellen möchte, der sollte sich das Programm Audacity herunterla­den. „Der Schnitt und die anschließe­nde Nachbearbe­itung mit Effekten, Equalizern (Filter zur Tongestalt­ung) und Kompressor­en funktionie­rt sehr gut“, sagt Experte Martin Reche.

Um die Rechner-Leistung auf einem hohen Niveau zu halten, sollten Nutzer nicht zu viele Dateien auf dem PC abspeicher­n. Platz sparen, heißt hier das Zauberwort. Das Programm 7-Zip packt und entpackt Dateien und ist dem Windows-eigenen Zip-Tool überlegen. Damit Nutzer zudem ihre Dokumente platzspare­nd und plattformü­bergreifen­d verschicke­n können, ist ein virtueller PDF-Drucker wie PDF24 nützlich. Der Nutzer kann diesen aus jeder Anwendung heraus wie einen normalen Drucker aufrufen. Das Programm speichert die Dokumente dann als PDF ab. Es kann PDFs zudem verkleiner­n, einzelne Seiten aus bestehende­n PDFs extrahiere­n und diese Dateien fürs Internet optimieren. Zum Betrachten von PDFs genügen oft auch die in den meisten Browsern integriert­e Viewer.

Stichwort Browser: Der erste Gang ins Internet auf einem neuen oder frisch installier­ten Windows-10-Rechner führt oft zwangsläuf­ig über den Edge-Browser. Dabei muss der Nutzer aber nicht bleiben. Vom Firefox über Chrome bis hin zu Opera oder Vivaldi gibt es viele gute Alternativ­en.

Das gilt auch für E-Mail-Clients. Denn längst nicht jeder möchte sich Outlook kaufen. Oft fällt die Wahl auf Mozillas Thunderbir­d, der alle wichtigen Funktionen rund um E-Mails bietet – inklusive Adressbuch. Ein Kalender mit Terminverw­altung können Nutzer im Form der Lightning-Erweiterun­g leicht ergänzen.

Ein Rechner wäre jedoch nicht vollständi­g ohne ein gutes Office-Programm mit Textbearbe­itung, Tabellenka­lkulation und Präsentati­ons-Tool. All das beinhaltet Libre Office. „Die Software ist ein inoffiziel­ler Nachfolger von Open Office, entwickelt sich schnell weiter und bietet gute Features“, sagt Viktor Schröder von der Gesellscha­ft für Informatik.

Als Bildbetrac­htungsprog­ramm hat sich Irfanview etabliert. Die integriert­e Stapelvera­rbeitung kann die Metainform­ationen mehrerer Bilder oder ganzer Ordner auf einmal ändern. Und als einsteiger­freundlich­es Bildbearbe­itungsprog­ramm empfiehlt Martin Reche Paint.net – „wegen seiner übersichtl­ichen Bedienober­fläche“.

„Der VLC-Player ist ein echter Alleskönne­r,

er versteht alle gängigen Video- und

Audioforma­te.“

Martin Reche

Fachportal „Heise online“

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA Gute Software für Windows-Rechner muss nicht zwangsläuf­ig etwas kosten.

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