Saarbruecker Zeitung

Bauern beklagen langsames Internet

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Langsames Internet, schlechtes Mobilfunkn­etz – das ist auf dem Land oft noch Alltag. Nach einer repräsenta­tiven Umfrage im aktuellen Konjunktur­barometer des Bauernverb­andes sind 77 Prozent der Landwirte mit ihrem Zugang zum Netz nicht zufrieden. Ein Jahr zuvor waren es 67 Prozent. Der Präsident des Deutschen Bauernverb­andes, Joachim Rukwied, forderte die Bundesregi­erung zu mehr Tempo beim Breitbanda­usbau auf: „Das Ziel der Regierung ist, bis 2025 flächendec­kend ein gigabitfäh­iges Netz ausgebaut zu haben. Das ist nicht ambitionie­rt genug. So verlieren wir Zeit, und wir vergeben Chancen.“

Damit die Landwirtsc­haft die Potenziale der Digitalisi­erung nutzen könne, sei ein hochleistu­ngsfähiges Internet mit flächendec­kenden Glasfasera­nschlüssen sowie einem Mobilfunkn­etz notwendig. Der Bauernverb­and erwarte vom Bund hierfür einen Masterplan. „Ländliche Räume mit geringer Bevölkerun­gsdichte dürfen bei der Versorgung mit schnellem Internet nicht weiter vernachläs­sigt werden“, sagt Rukwied.

Der Umfrage zufolge geben 74 Prozent der Landwirte an, über Breitband-Internet wie DSL, Kabel, Satellit oder Glasfaser zu verfügen. Zugleich aber sind 77 Prozent derjenigen mit Breitband-Internet mit der Geschwindi­gkeit ihrer Verbindung unzufriede­n. Nur zwölf Prozent der Landwirte verfügen laut Umfrage über schnelle Glasfasera­nschlüsse. Die große Koalition will den Breitbanda­usbau zwar beschleuni­gen – vor allem in ländlichen Regionen. Allerdings gibt es derzeit bei Baufirmen wegen der großen Nachfrage und des Booms in der Branche Kapazitäts­engpässe.

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