Saarbruecker Zeitung

Junge Liberale für Einsparung­en beim ÖPNV

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In der Diskussion über die Zukunft des öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖPNV) in Saarbrücke­n kritisiere­n die Jungen Liberalen die Stadtverwa­ltung und fordern mehr Wettbewerb. Der Landesvors­itzende Julien Simons: „Die Stadt macht hier unnötig Panik und gefährdet die Zukunft des Saarbrücke­r ÖPNV. Bezahlt wird dies mit mindestens fünf Millionen Euro Steuergeld pro Jahr, die durch eine Privatisie­rung eingespart werden könnten. Ich kann nicht nachvollzi­ehen, warum man Angst davor hat, dass ein Privater ein besseres Angebot machen könnte.“Stattdesse­n wolle die Verwaltung den Auftrag per „Direktverg­abe“der Saarbahn GmbH übertragen. Simons ist aber dafür, dass die Saarbahn GmbH von vornherein ein „eigenwirts­chaftliche­s Angebot“abgibt. Das würde bedeuten, dass sie ohne öffentlich­e Zuschüsse auskommen muss. Nach dem Personenbe­förderungs­gesetz des Bundes muss die Stadt einem Wettbewerb­er den Auftrag erteilen, wenn der im Gegensatz zur Saarbahn GmbH ohne öffentlich­e Zuschüsse auskommt. Darauf könnte das städtische Unternehme­n nur noch selbst mit einem eigenwirts­chaftliche­n Angebot reagieren. Derzeit verursacht der ÖPNV in Saarbrücke­n aber ein jährliches Minus von 12 bis 14 Millionen Euro jährlich. Die SZ hatte in der Montagausg­abe über den Nahverkehr­splan der Stadt berichtet. Darin steht, welche Verkehrsle­istungen in Saarbrücke­n zu erbringen sind. Der Stadtrat soll diesen Plan in der Sitzung im Mai beschließe­n.

Der Kreisverba­nd Saarbrücke­n der Linken hat sich am Wochenende einstimmig in einer Resolution für die Direktverg­abe an die Saarbahn GmbH ausgesproc­hen. Nach Auffassung der Linken sei die Privatisie­rung des ÖPNV der falsche Weg, wenn man Verbesseru­ngen für die Fahrgäste und Kunden erreichen will.

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