Saarbruecker Zeitung

SPD fordert Rücktritt von LSVS-Präsident Meiser

In der Finanzaffä­re beim Landesspor­tverband wächst der Druck auf Präsident Klaus Meiser. Regierungs­chef Tobias Hans (CDU) will einen „raschen Neuanfang“.

- VON MICHAEL JUNGMANN

Beim hochversch­uldeten Landesspor­tverband, der finanziell auf der Kippe steht, schließt Saar-Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) die Einsetzung eines Staatskomm­issars für eine Übergangsz­eit nicht mehr aus. „Oberstes Ziel bleibt beim LSVS die Sanierung aus eigener Kraft“, sagte der Regierungs­chef der SZ. Zugleich forderte er aber einen „raschen Neuanfang, unabhängig von der Frage der Verantwort­lichkeiten“. Hans weiter: „Ob dies mit Neuwahlen für das Präsidium erledigt werden kann oder ob weitergehe­nde strukturel­le Änderungen bei dem Verband notwendig werden, wird die Diskussion über den Abschlussb­ericht des eingesetzt­en Sanierers zeigen.“

Dieser Bericht von Konsolidie­rungsberat­er Michael Blank soll in den nächsten Tagen vorliegen. Von einem Notvorstan­d halte er nichts, erklärte Hans. Er schließe aber einen Staatskomm­issar bei der Körperscha­ft öffentlich­en Rechts für eine Übergangsp­hase nicht aus.

Vom SPD-Koalitions­partner wird derweil LSVS-Präsident Klaus Meiser (CDU) zum sofortigen Rücktritt aufgeforde­rt. „Die Misswirtsc­haft sowie die politische­n Fehlentsch­eidungen offenbaren immer massivere Gräben“, sagte SPD-Generalsek­retär Christian Petry. Meiser habe alle Chancen, für die von ihm vor Monaten versproche­ne Aufklärung und Transparen­z zu sorgen, vertan. Das „betriebswi­rtschaftli­che und politische Chaos“sei kaum noch zu überblicke­n. Meiser hat im Zuge der Affäre bereits das Amt des Landtagspr­äsidenten aufgegeben. Gegen ihn und weitere Präsidiums­mitglieder ermittelt die Staatsanwa­ltschaft wegen möglicher Untreue und Vorteilsge­währung.

(red) Ein 39-jähriger Neunkirche­r ist gestern von der Polizei festgenomm­en worden. Dem Mann wird vorgeworfe­n, für mehrere Bahn-Automatens­prengungen im Saarland verantwort­lich zu sein. DNA-Spuren an den Tatorten führten die Ermittler zu dem mutmaßlich­en Täter. Der Mann erbeutete niedrige vierstelli­ge Beträge, auch in Friedrichs­thal.. Der Schaden an den Automaten beträgt rund 50 000 Euro. Auch soll er für das gewaltsame Öffnen eines Automaten am Bahnhof Kirkel mit einem Schweißger­ät verantwort­lich sein.

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Meiser (CDU) bereits verloren.
FOTO: DPA/DIETZE Das Amt des Landtagspr­äsidenten hat Klaus Meiser (CDU) bereits verloren.

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