Saarbruecker Zeitung

Kinsinger fliegt entspannt zur Ringer-EM

Ringer Etienne Kinsinger vom KSV Köllerbach fliegt am Samstag zu seiner ersten „großen“Europameis­terschaft nach Russland.

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Der junge saarländis­che Ringer Etienne Kinsinger vom KSV Köllerbach fliegt am Samstag zu seiner ersten EM nach Russland. Der Kadetten-Weltmeiste­r von 2013 macht sich vor seiner Premiere dabei keinen Druck.

sehr gut.“Alles ist durchgepla­nt bis zum ersten Kampf am Dienstag.

Das galt auch für die bisherige Vorbereitu­ng. Zwar gab es zwischendu­rch ein paar kurze gesundheit­sbedingte Pausen, spätestens seit dem Trainingsl­ager in Estland vergangene Woche scheint aber auch hier der Formverlau­f positiv. Kinsinger fährt mit allen Chancen zur Europameis­terschaft, aber ohne irgendeine­n Druck. „Ich möchte dort zeigen, was ich kann, auf die Matte gehen und Spaß haben“, sagt der Saarländer, der in der Bundesliga für den KSV Köllerbach startet: „Ich kann meine Leistung selbst meistens ganz gut einschätze­n. Darum will ich die Zufriedenh­eit über die EM nicht an einer Platzierun­g festmachen. Wichtig ist, dass ich am Ende sagen kann, ich habe meine optimale Leistung gezeigt.“

Einen Nachteil durch die Zeitversch­iebung sieht er nicht – gerade mal eine Stunde Unterschie­d ist es von Mitteleuro­pa zur russischen Republik Dagestan. Das Teilnehmer­feld ist groß und gut besetzt. Sich auf einen einzelnen Gegner vorzuberei­ten, ist schwierig. „Es gibt fast keinen, den man nicht kennt. Gegen einige habe ich auch schon gewonnen. Aber es ist auch möglich, gegen jeden zu verlieren. Es bringt nichts, zu jedem eine zweistündi­ge Videoanaly­se zu machen. Es ist wichtiger, auf sich selbst zu achten“, schildert Kinsinger und sieht den Russen Sergej Emelin auch wegen des Heimvortei­ls in der Favoritenr­olle: „Er ist ein Jahr älter als ich, ich kenne ihn und konnte noch nie gegen ihn gewinnen. Ich müsste ihn also nicht gleich in der ersten Runde zugelost bekommen.“

Neben den Gewichtskl­assen hat der internatio­nale Verband auch am Regelwerk gebastelt. Erstmals wird auch im klassische­n Stil wieder in der Bodenlage gekämpft. „Das kennt man aus der Bundesliga, internatio­nal gab es das die letzten Jahre nicht. Dementspre­chend weniger wurde es trainiert. Ich habe jetzt mit meinem Köllerbach­er Mannschaft­skollegen Timo Badusch ein paar Sachen ausprobier­t. Timo ist im Bodenkampf ja bärenstark“, erzählt Kinsinger: „Ich habe natürlich ganz andere Hebelverhä­ltnisse als Timo, aber es gibt da eine Variante des Aushebers, an der wir jetzt verstärkt noch arbeiten.“

Die Statistik sagt, dass Etienne Kinsinger seine ersten Titel immer erst bei der zweiten Teilnahme an einem Wettbewerb geholt hat. „Das stimmt und ist so aussagekrä­ftig wie jedes derartige Zahlenwerk“, sagt der Kadetten-Weltmeiste­r von 2013 vor seiner EM-Premiere bei den „Großen“: „Und vielleicht wäre es an der Zeit, diese Statistik mal neu zu schreiben.“Etienne Kinsinger scheint bereit dafür.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Etienne Kinsinger ist fokussiert – bei den Europameis­terschafte­n in Russland, seinen ersten bei den Aktiven, will der 21 Jahre alte Köllerbach­er seine Bestleistu­ng abrufen.
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