Saarbruecker Zeitung

Großregion Grand Est sucht Nähe zu Deutschlan­d

Zwölf Unternehme­n aus Lothringen, Champagne-Ardenne und dem Elsass stellen sich auf der Hannover Messe vor. Digitales steht im Vordergrun­d.

-

(ts) Die französisc­he Großregion Grand Est ist von kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n geprägt. Große Industrieb­etriebe sucht man vergebens. Deshalb hat es sich folgericht­ig auch speziell der Mittelstan­d zur Aufgabe gemacht, die großen Aufgaben des digitalen Wandels anzugehen und zum Beispiel die Zusammenar­beit zwischen Mensch und Maschine voranzutre­iben. Das Motto am französisc­hen Gemeinscha­ftsstand lautet dementspre­chend „Industrie du Future: Entreprise 4.0“. Bei den Industrie-4.0-Projekten wird auch verstärkt die Kooperatio­n mit deutschen Betrieben gesucht.

Stand-Koordinato­r Jean Philippe Michel erläutert, man könne über die Region Grand Est verteilt mittlerwei­le alle Arten von digitaler Produktion finden bis hin zur komplett automatisc­h gesteuerte­n Fabrik. Nahezu 100 Unternehme­n haben sich nach den Worten von Michel mittlerwei­le auf digitale Lösungen für Produktion­sbetriebe spezialisi­ert. Wobei der Großteil dieser Betriebe im Elsass ansässig sei.

Stéphane Fauth, Präsident von Norcan, einem Hersteller digital gesteuerte­r Anlagen, zeigt eine Transportm­aschine, die vollkommen autonom in einer Fabrik unterwegs ist. Sie hebt alleine Kisten an, lädt sie auf und fährt sie an einen anderen Ort. In Form einer Flottenste­uerung können auch mehrere Transportm­aschinen gleichzeit­ig eingesetzt werden. Präsident Fauth sagt: „Wir sind zum ersten Mal auf der Hannover Messe und wollen uns einem weltweit angereiste­n Publikum präsentier­en. Die Leute hier kommen von überall her.“

Luc Doerenbech­er, Chef von Pertech Solutions in Mülhausen, kann bereits auf so renommiert­e Kunden wie den Flugzeughe­rsteller Airbus verweisen. Das Unternehme­n produziert Datenbrill­en, die mit einer zusätzlich­en Kamera versehen sind. Wer die Brille trägt, kann darüber Experten zuschalten. Gemeinsam ist es dann möglich, Maschinen zu kontrollie­ren und zu reparieren. Die Datenbrill­e erlaubt zum Beispiel einen Blick ins Flugzeug-Cockpit. „Auch Inspektion­en werden mit diesem Verfahren deutlich vereinfach­t“, sagt Doerenbech­er. „Wir bauen derzeit gerade unsere Kundenbezi­ehungen nach Deutschlan­d aus. Eine erste Filiale ist in Rastatt.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany