Saar-LB geht wieder auf Wachstumskurs
Das Ergebnis vor Steuern steigt auf 50,5 Millionen Euro. Beim Risikoergebnis gibt es einen Sonderertrag.
(jwo) Die Saar-LB hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn wieder deutlich steigern können. Das Vorsteuerergebnis stieg von 13,9 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 50,5 Millionen Euro. Nach Steuern blieben wegen hoher Steuern infolge eines Sondereffekts 11,9 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Plus bei 10,5 Millionen Euro.
Insgesamt hat sich die Bank im vergangenen Jahr sehr gut geschlagen. Der Zinsüberschuss ist trotz der weiterhin niedrigen Zinsen um 2,5 Prozent auf 112,4 Millionen Euro gewachsen. Der Provisionsüberschuss stieg um fast 26 Prozent auf 13,6 Millionen Euro. Kräftig zugelegt hat die Bank auch im Kreditgeschäft: Das Kreditvolumen stieg um zwei Prozent auf 14,8 Milliarden Euro, wobei vor allem die Forderungen an Kunden um fast neun Prozent auf 10,2 Milliarden Euro zulegten. Andere Kreditinstitute wiederum haben bei der Saar-LB mit 1,14 Milliarden Euro deutlich weniger Kredite als im Vorjahr mit 1,6 Milliarden Euro. Das Kreditneugeschäft lag bei 1,8 Milliarden Euro, wobei 65 Prozent des Geschäfts aus Deutschland und 35 Prozent aus Frankreich stammen. Bei der Bilanzsumme hat die Bank mit einem Zuwachs von über einer Milliarde Euro einen Wert von 14,4 Milliarden Euro erreicht.
Vorstandschef Thomas
Bretzger bezeichnete das gute Ergebnis der Landesbank vor allem als eine Auswirkung der guten Konjunktur. Wegen der guten wirtschaftlichen Lage hat die Bank Risikopositionen in Millionenhöhe auflösen können. Das trug zu einem Bewertungsergebnis von 34,4 Millionen Euro bei – ein Rekordwert, der so nicht wieder erreicht werden dürfte, wie Vorstand Matthias Böcker betonte.
Das gute Ergebnis kommt auch dem Land zugute. In diesem Jahr werde, wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von 9,2 Millionen Euro ausschütten. Das Land hält 74,9 Prozent der Anteile an der Landesbank, der Rest entfällt auf die Saar-Sparkassen.
Bretzger will das Ergebnis auch im kommenden Jahr steigern. Einerseits sollen dafür wie bereits in diesem Jahr Personal und Sachkosten durch das Strategieprogramm Saar-LB 2020 eingespart werden, andererseits setzt Bretzger verstärkt auf Wachstum. Nachdem die Saar-LB zunehmend Geschäft in der Rhein-Main-Region aufgenommen hat und dafür auch ein neues Büro in Mannheim eröffnet hat, gehen die Expansionspläne schon weiter. Mit Koblenz und Trier seien zwei weitere Außenstellen der Saar-LB geplant, sagte Vorstand Frank Eloy. Trier kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn von da aus möchte die Saar-LB künftig auch noch einmal der Luxemburger Markt bearbeiten. Ein früherer Versuch, in Luxemburg Boden zu gewinnen, war vor sieben Jahren mit Verlust eingestellt worden.
Konjunkturell seien die Signale auch für das aktuelle Jahr gut, sagte Bretzger. Das Ausfallrisiko bei den Unternehmen sei weiterhin gering. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, ergänzte Eloy. Auch Risikovorstand Böcker geht weiter von einer positiven Entwicklung in der Bank aus. Allerdings müsse angesichts mehrerer Signale wie dem sinkenden Geschäftsklimaindexes oder der Brexit-Entwicklungen, die mittelfristig auf eine sich abschwächende Konjunktur hinweisen, immer wieder die Lage neu bewertet werden. „Tendenziell wird es auch wieder bergab gehen. Die Frage ist nur, wann das passiert“, sagte Böcker.
Bei der Bausparkasse LBS, einer Saar-LB-Tochter, bei der beide Geschäftsführer gekündigt haben, soll nach Aussage von Vorstand Gunar Feth das Führungsvakuum schon bald wieder gefüllt sein. Kommenden Mittwoch werde die neue Spitze vorgestellt, sagt er.