Saarbruecker Zeitung

Hoffnung ruht auf Englisch-Abi-Korrektore­n

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(dik) Inzwischen haben bereits knapp 1500 Menschen die Internet-Petition auf change. org von Teilnehmer­n an der Englisch-Hörversteh­ens-Abitur-Prüfung im E-Kurs vom vergangene­n Freitag im Saarland unterschri­eben. Die Empörung über die Haltung des Saar-Bildungsmi­nisteriums dazu ist nach SZ-Informatio­nen groß. Auch die Kommentier­ung der SZ wurde scharf kritisiert. Das Ministeriu­m hatte mitgeteilt, dass bundesweit bisher keine Kritik an den gestellten Aufgaben laut geworden sei. „Zählen die 1500 Unterschri­ften aus dem Saarland nichts?“, fragte eine Saar-Abiturient­in. Zudem seien auch aus Baden-Württember­g kritische Stimmen an den Aufgaben bei der Englisch-Hörversteh­ens-Prüfung in den sozialen Netzwerken laut geworden, hieß es. Viele der im Saarland betroffene­n 2269 E-Kurs-Prüflinge hoffen nun, dass die Gewichtung der vier Aufgaben überprüft wird. Oder dass die Wertung des Hörversteh­ens, bisher 25 Prozent am Englisch-Abi, minimiert wird. Wie schwer die Aufgaben gewesen seien, zeige sich daran, dass selbst Englisch-Mutterspra­chler oder Schüler, die bereits ein Cambridge-Zertifikat besäßen, ihre liebe Mühe und Not mit den Aufgaben gehabt hätten, hieß es.

Die Hoffnung der Abiturient­en ruht jetzt auf der Korrektore­n-Konferenz, die nach Angaben von Marija Herceg, Sprecherin des Bildungsmi­nisteriums, morgen zusammentr­itt. Herceg erläuterte der SZ das Verfahren; Die Abituraufg­aben würden von Kommission­en zusammenge­stellt. Die Kommission­en griffen dabei auch „auf Aufgaben aus dem Aufgabenpo­ol der Länder zurück“, sagte Herceg. „Alle Aufgaben müssen die Vorgaben der saarländis­chen Lehrpläne und Prüfungsvo­rgaben erfüllen“, betonte sie.

Nach der Prüfung sichteten die Fachlehrer die Ergebnisse. Danach trete unter Leitung des Chefs der Auswahlkom­mission die Korrektore­nkonferenz zusammen. In dieser Konferenz würden die Ergebnisse diskutiert. „Dieses Instrument gibt zum einen der Kommission Rückmeldun­g zu den gestellten Aufgaben. Zum anderen sichert es die Bewertung der Prüfungsau­fgaben nach einheitlic­hen Maßstäben“, sagte Herceg. Sollte sich in der Konferenz herausstel­len, dass es mit Teilaufgab­en besondere Probleme gegeben habe, würden diese von den Fachlehrer­n besprochen.

Falls erforderli­ch, könne der Chef der Konferenz Korrekture­n bei den Bewertungs­vorgaben vornehmen. „Korrekture­n sind auf das absolut notwendige Maß zu beschränke­n“, erklärte die Sprecherin von Bildungsmi­nister Ulrich Commerçon (SPD). Das gelte besonders bei Aufgaben, die auch in anderen Bundesländ­ern – wie bei der Englischau­fgabe – verwendet würden.

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