Lehrstunde mit Wissen aus London
Saarbrücker Elliott-Walter machte Karriere in England. Jetzt unterrichtete er an der Berufsschule, wo alles anfing.
damals ging. Er bietet Praktika in London, um den Horizont der Schüler zu erweitern und sie weiterzubilden. Solche Praktika, zwei davon im Ausland, gehören für die Schüler zur Ausbildung. „Wir bilden hier nicht nur fürs Saarland aus, sondern auch für Europa und die Welt“, sagt Joachim Becker, Abteilungsleiter an der höheren Berufsfachschule. „Viele kommen aus der Welt irgendwann zurück ins Saarland und heben hier die Qualität der Gastronomie.“
Elliott-Walter gibt im TGBBZ Einblicke in eine Welt, die einem normalerweise verschlossen bleibt. Der „Arts Club“wurde 1863 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte der berühmte Schriftsteller Charles Dickens. Der Club sollte den Rahmen bieten, in dem sich Gleichgesinnte über ihre Ideen unterhalten können.
Im Zweiten Weltkrieg zerstörten deutsche Bomben das Clubhaus in London fast vollständig. Nur ein Teil der Treppe und ein Sofa standen damals noch, wie Elliott-Walter erzählt. Es folgte der Wiederaufbau, und bis heute ist die Verbindung des „Arts Clubs“zu den Künsten noch essentiell; wer Mitglied werden will muss entweder selbst Künstler sein, zum Beispiel als Schriftsteller, Musiker, Maler oder Künstler, oder zumindest ein starkes Interesse an der Kunst nachweisen können.
Der 37-Jährige zeigt Bilder von edlen Restaurants, exklusiven Nachtclubs, teuren Hotelzimmern und ansprechenden Kunstwerken, die im Haus des „Art Clubs“ausgestellt werden. Die Bilder wirken beeindruckend, vielleicht sogar ein wenig einschüchternd.
Unerreichbar wirkt diese Welt nicht, wie Emely Hämmerle sagt. Die 22-jährige besucht die höhere Berufsfachschule. Die Schulstunde mit Elliott-Walter hat sie ermutigt, sich in London zu bewerben. Denn auch der Mann, der heute aus der großen Welt berichtet, habe schließlich hier die Schulbank gedrückt. Zum Schluss gibt Elliott-Walter den Schülern hauptsächlich eins mit: Auf seinem Weg durch die internationale Spitzen-Gastronomie habe er gelernt, dass alle Erfahrungen auf diesem Weg wichtig waren. Die könne einem keiner mehr nehmen. „Die sind einfach priceless“, also unbezahlbar. Typisch, dass er dabei Deutsch und Englisch mischt.