Saarbruecker Zeitung

Hochspannu­ng im Abstiegska­mpf

Bruno Labbadia und der VfL Wolfsburg können den ersten Bundesliga-Abstieg des Hamburger SV besiegeln.

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Am drittletzt­en Spieltag der Fußball-Bundesliga steht der Kampf um den Klassenver­bleib im Mittelpunk­t. Bruno Labbadia kann nun mit Wolfsburg seinen Ex-Club in die Zweite Liga schießen.

die Polizei ist in Alarmberei­tschaft. Fünf Punkte liegt der HSV hinter dem Werksclub, bei dem die Zukunft des angeschlag­enen Sportdirek­tors Olaf Rebbe für zusätzlich­en Wirbel sorgt. Zumal Horst Heldt vorerst nicht von Hannover 96 zum VfL wechseln darf, weil sich die Vereine nicht über die Ablösesumm­e einigen konnten.

Mit einem Sieg wären die Hamburger bis auf zwei Punkte an Wolfsburg dran. Umgekehrt heißt das aber auch: Bei einer Pleite wäre der eigentlich unabsteigb­are HSV endgültig abgestiege­n, wenn der SC Freiburg (beim praktisch abgestiege­nen 1. FC Köln) und der FSV Mainz 05 (gegen RB Leipzig) gewinnen. Und so wird vor dem Krimi ordentlich gestichelt, die verbalen Giftpfeile fliegen hin und her.

„Mit einem Sieg können wir den HSV in die 2. Liga schießen – mehr Motivation geht nicht“, sagt Wolfsburgs Daniel Didavi, der sich nur zu gut an den letzten Spieltag der Vorsaison erinnert. Damals schickte der HSV Wolfsburg in die Relegation. Der Stachel sitzt immer noch tief. Nun stünden noch drei „Endspiele“an, in „denen wir Eier zeigen müssen“, sagt Didavi.

Wie man sich gegen das eigentlich schon feststehen­de Schicksal wehrt, zeigen derzeit die Hamburger. Nach dem 1:0 zuletzt gegen Freiburg glauben sie beim HSV mehr denn je an das nächste Wunder. „Wir steigen nicht ab“, meint Tatsuya Ito. Und Lewis Holtby sagt: „Aus psychologi­scher Sicht wäre ich jetzt nicht gern der Gejagte – sondern lieber der Jäger.“Den Mainzern, Freiburger­n und Wölfen könne er nur sagen: „In eurer Haut möchte ich nicht stecken.“Wolfsburgs Jeffrey Bruma, der von 2011 bis 2013 in Hamburg spielte, erwartet den HSV „mit Messern zwischen den Zähnen“.

Maximilian Arnold kann bei den Spitzen aus Hamburg nur müde lachen. „Was die anderen sagen, interessie­rt uns relativ wenig. Es macht uns nur etwas heißer“, sagt der U21-Europameis­ter, auf den einst großen HSV könne man keine „Rücksicht nehmen“. „Wir wollen einfach in der 1. Liga bleiben. Das zählt“, sagt Arnold. Und sein Trainer Labbadia weiß, wie das geht.

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FOTO: BECKER/DPA Bruno Labbadia hat seit seinem Amtsantrit­t beim VfL Wolfsburg keinen durchschla­genden Erfolg gehabt. Nun geht es in den letzten drei Saisonspie­len darum, das Abrutschen auf den Relegation­splatz zu verhindern.

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