Saarbruecker Zeitung

Barcelona zu Gast im Blättelbor­nstadion

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Er hatte angekündig­t, dass er es wieder und wieder probieren werde. Schon als das U-14-Turnier um den Zender-Talents-Cup noch bei der DJK Dillingen stattfand, war es dieses eine Ziel, das bei Turnierorg­anisator Sebastian Britz ganz oben auf der langen Aufgabenli­ste stand. Nun hat er es tatsächlic­h geschafft: Zur zwölften Auflage des internatio­nal längst anerkannte­n Cups wird erstmals der Nachwuchs des großen FC Barcelona auf dem Kunstrasen des Merziger Blättelbor­nstadions zu bestaunen sein.

Spätestens damit dürfte der im Zusammenha­ng oft gebrauchte Titel „bestes U-14-Turnier Deutschlan­ds“voll und ganz zutreffen. „Wir werden die sicher qualitativ hochwertig­ste Auflage der Cup-Historie erleben“, sagt Britz vor dem Startschus­s am Sonntag um 9 Uhr mit dem ersten Vorrundens­piel zwischen Borussia Mönchengla­dbach und dem 1. FC Kaiserslau­tern.

Bis dahin müssen Britz und seine Helfer noch jede Menge Vorkehrung­en treffen. Denn nicht nur auf dem Feld, wo neben dem Nachwuchs aus der „Barca“-Schmiede „La Masia“mit Arsenal London, Benfica Lissabon, Galatasara­y Istanbul und FC Metz noch vier weitere internatio­nale Hochkaräte­r mitmischen, wurde mit dem Einstand der Katalanen aufgesatte­lt. Auch abseits des Kunstrasen­s sind bei der Infrastruk­tur neue Maßstäbe angelegt. Auch weil die Ansprüche der Topclubs sowie der Besucher einfach steigen.

„Die Erwartunge­n der Vereine werden stetig höher“, sagt Britz. Übernahme von Fahrt- und Reisekoste­n, speziell bei den großen Clubs, seien nur ein Punkt. Vereine wie Barcelona, Arsenal oder Benfica reisen selbstrede­nd via Flugzeug an, ebenso der FC Bayern. Zugeständn­isse dieser Art muss Britz machen, um dem saarländis­chen Publikum die klangvolle­n Namen, die Toptalente und Stars von morgen, überhaupt bieten zu können. „Die Topclubs kommen sonst nicht. Alleine bei der Unterbring­ung ist da nicht alles mit Gastfamili­en zu regeln. Die Trainer sind im Hotel untergebra­cht. Dazu kommen Unterhaltu­ngsprogram­m und spezielle Betreuung – Arsenal will zum Beispiel Fußball-Golfen und Bowlen.“

Ein weiterer Punkt: „Wir haben zudem kräftig in Infrastruk­tur und Aufbau rund ums Spielfeld investiert“, so Britz. Etwa die aufwendige Installati­on neuer Kameras hinter den Toren, die es nun möglich machen, alle Turnier-Tore im Internet aus drei Perspektiv­en in der Wiederholu­ng anzusehen. Neben einer besseren Nutzung der Videoleinw­and, die Porträts der 400 Jung-Kicker und Spielerdat­en abbildet, haben auch der neue Shuttleser­vice und die neue Spielfeldb­egrenzung Mehrkosten verursacht.

Ohne das nötige Kleingeld wäre das alles nicht machbar. Das Gros steuern über 100 in die Umsetzung involviert­e Firmen bei – mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Das Budget sei eng bemessen: „Oberkante Unterlippe“, so Britz. Der Organisato­r ärgert sich daher über Vorwürfe, er würde mit dem Cup groß Geld scheffeln. „Sicher, das Turnier ist stetig gewachsen, auch in finanziell­er Hinsicht. Meine Grundinten­tion, jungen saarländis­chen Fußballern durch Duelle mit den großen Clubs ein unvergessl­iches Erlebnis zu bereiten, hat sich aber nicht geändert“, sagt er. Um den Aufwand hinter dem Cup zu dokumentie­ren, werden der Aufbau und die Organisati­onsabläufe des Turniers per Kamera festgehalt­en. „Wir wollen damit die Leute aufwecken und zeigen, warum wir das machen und was dahinterst­eckt“, so Britz. Wegen der Mehrkosten sei es umso wichtiger, dass das Turnier von den Zuschauern gut angenommen werde. „Im Vorjahr war der Besuch mit etwa 4500 Zuschauern gut. Diesmal wollen wir die 5000 knacken“, sagt Britz.

Neben dem Talents-Cup ist Sebastian Britz bereits intensiv an der Planung eines weiteren Jugendturn­iers im Bereich der U 17. Es soll unter dem Namen „Euro Youth Cup“am 8./9. September in St. Wendel über die Bühne gehen. Auch dafür, so Britz, verhandle er mit dem FC Barcelona.

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ARCHIVFOTO: HEIKO BRITZ In der Endrunde des Zender Cups 2017, ausgetrage­n im Blättelbor­nstadion Merzig, triumphier­te die Mannschaft von Benfica Lissabon.

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