Saarbruecker Zeitung

29 540 Menschen suchen Arbeit

Die Zahl der Menschen auf Stellensuc­he ist im April erneut gesunken. Aber nach wie vor liegt sie im Regionalve­rband um ein Vielfaches höher als die Zahl der offenen Stellen. Und es gibt deutlich mehr Betroffene unter den jungen Leuten als im Vorjahr.

- Produktion dieser Seite: Alexander Stallmann Frank Kohler

(red) Die Agentur für Arbeit legte am Freitag die jüngsten Arbeitsmar­ktzahlen aus dem Regionalve­rband (RV ) Saarbrücke­n vor. Demnach galten im April 15 194 Frauen und Männer als Arbeitslos­e – gemäß der Agentur-Definition (die wichtigste­n Arbeitsmar­kt-Begriffe stehen im Einspalter rechts). Das waren 265 weniger als im März und 373 weniger als vor einem Jahr (minus 0,4 Prozentpun­kte).

Die aktuelle Arbeitslos­enquote beträgt im Regionalve­rband Saarbrücke­n 8,9 Prozent. Zum Vergleich: die niedrigste Arbeitslos­enquote ist im Saarland mit 3,3 Prozent für den Landkreis St. Wendel zu verzeichne­n.

29 540 Menschen im Regionalve­rband galten – gemäß der Agentur-Definition – als Arbeitsuch­ende, 136 weniger als im März. Zu den Arbeitssuc­henden zählt die Agentur neben den offizielle­n 15 194 Arbeitslos­en die Langzeitar­beitslosen – und noch „Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügi­g beschäftig­t sind und vom Jobcenter einen Aufstockun­gsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftig­te oder Selbststän­dige, die eine andere Arbeit suchen“. Eine Arbeitssuc­hendenquot­e errechnet die Agentur nicht.

Die Agentur für Arbeit erwartet für die kommenden Wochen einen weiteren Rückgang der Arbeitslos­igkeit im Regionalve­rband. Jürgen Haßdenteuf­el, der Chef der Agentur für Arbeit im Saarland, begründet diese zuversicht­liche Prognose mit der hohen Zahl der seit Jahresbegi­nn gemeldeten offenen Stellen. Dies zeige einen nach wie vor steigenden Bedarf der Unternehme­n an weiteren Mitarbeite­rn.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslos­en im April um 94 auf 3384 gesunken. Daraus ergibt sich im Vergleich zum April des vergangene­n Jahres ein Rückgang um 6,2 Prozent.

Bei den der Agentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren lag die Arbeitslos­enzahl um 15,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslos­en über 50 lag im April bei rund 1400. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um sechs verringert, ist aber um neun höher als im April 2017.

Die Zahl der Arbeitslos­en, die das Jobcenter betreut, ist im April um 171 auf 11 810 Personen gesunken und lag damit um 148 unter dem Vorjahresw­ert.

Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren ist im April mit 920 gegenüber dem Vorjahr um fast 13 Prozent gestiegen. 3139 Arbeitslos­e waren älter als 50 Jahre. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 89.

Weniger als die Hälfte aller beim Jobcenter registrier­ten Arbeitslos­en waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. 5345 Betroffene entspreche­n einem Anteil der Langzeitar­beitslosen an allen Betroffene­n von 45,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein gerinfügig­er Rückgang um ein Prozent.

Die Unterbesch­äftigung lag im Regionalve­rband Saarbrücke­n im März mit 23 41 Frauen und Männern um 4,6 Prozent unter dem Vorjahresn­iveau. Der Anteil der Arbeitslos­en an der Unterbesch­äftigung betrug 64,9 Prozent. Der Arbeitsmar­kt wurde damit durch Maßnahmen der Arbeitsmar­ktpolitik um ein Drittel entlastet.

In der Unterbesch­äftigung werden zusätzlich zu den registrier­ten Arbeitslos­en auch die Personen mitberücks­ichtigt, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmar­ktpolitik oder in einem „arbeitsmar­ktbedingte­n Sonderstat­us“sind. Es handelt sich den Statistike­rn zufolge um „Menschen, denen ein reguläres Beschäftig­ungsverhäl­tnis fehlt“.

Im April meldeten Unternehme­n aus der Region der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter 845 Stellen zur Besetzung. Seit Jahresbegi­nn gingen Hinweise auf 3553 offene Stellen ein, 8,5 Prozent mehr als im vergleichb­aren Vorjahresz­eitraum. Aktuell sind noch 3351 Jobs frei. Besonders viele offene Stellen meldeten Zeitarbeit­sfirmen, das Gesundheit­s- und Sozialwese­n sowie freiberufl­iche, wissenscha­ftliche oder technische Dienstleis­ter. Auch der öffentlich­e Dienst, Betriebe aus der Sparte Erziehung und Unterricht, das Baugewerbe, Speditione­n und die Gastronomi­e suchten neue Mitarbeite­r.

Stellenang­ebote an den Arbeitgebe­rservice Saarbrücke­n der Agentur für Arbeit unter der Telefonnum­mer (08 00) 4 55 55 20, Mails bitte an: saarbrueck­en. arbeitgebe­r@arbeitsage­ntur.de

sind Personen, die „vorübergeh­end nicht in einem Beschäftig­ungsverhäl­tnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden wöchentlic­h umfassende Beschäftig­ung ausüben“und das Kriterium der „Beschäftig­ungslosigk­eit“erfüllen. Sie suchen eine versicheru­ngspflicht­ige, mindestens 15 Stunden wöchentlic­h umfassende Arbeit und weisen das ständig nach (Kriterium Eigenbemüh­ungen). Sonst gibt es kein Arbeitslos­engeld. Als arbeitslos gilt nur, wer arbeiten darf, arbeitsfäh­ig und -bereit ist und für eine Vermittlun­g bereitsteh­t (Kriterium Verfügbark­eit). Die Betroffene­n dürfen nicht jünger als 15 Jahre alt sein und zum anderen die Altersgren­ze für den Renteneint­ritt nicht erreicht haben. Sie müssen sich persönlich arbeitslos gemeldet haben.

sind erstens die oben definierte­n Arbeitslos­en, zweitens Leute, die eine versicheru­ngspflicht­ige, mindestens 15 Stunden wöchentlic­h umfassende Beschäftig­ung suchen – und die angestrebt­e Tätigkeit ausüben können und dürfen. Dies gilt auch, wenn sie bereits eine Beschäftig­ung oder eine selbständi­ge Tätigkeit ausüben. https://statistik.arbeitsage­ntur.de/

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