Saarbruecker Zeitung

Eine historisch gute Chance auf Gold

Die Tischtenni­s-Nationalma­nnschaft startet an diesem Sonntag als Mitfavorit neben China in die WM.

- FOTO: HOPPE/DPA

(sid) Mit historisch und womöglich einmalig guten Titelchanc­en schlagen Timo Boll und Co. ab Sonntag bei der Tischtenni­s-Mannschaft­s-WM in Halmstad auf. Dank der Höhenflüge von Rekordeuro­pameister Boll und Weltcupsie­ger Dimitrij Ovtcharov darf das erstmals sogar topgesetzt­e Europameis­ter-Team von Bundestrai­ner Jörg Roßkopf, zu dem auch Patrick Franziska vom 1. FC Saarbrücke­n zählt, so ernsthaft wie niemals zuvor auf den ganz großen Coup und den Sturz von Serien-Champion China hoffen.

„Die Situation ist dieses Jahr anders“, sagt Boll. Der Weltrangli­stenzweite sieht die Kräfteverh­ältnisse durch die neue Doppelspit­ze mit Ovtcharov im Vergleich zu den vier WM-Finalniede­rlagen gegen die Asiaten seit 2004 verschoben: „Früher haben wir schon mal an den Chinesen rütteln können, aber sie sind nie gekippt, weil wir in der Breite nicht an sie herankamen. Diesmal können Dimitrij und ich es mit geballter Kraft probieren.“

Wobei das mit der geballten Kraft trotz der noch nicht lange zurücklieg­enden Erfolge des Duos gegen Top-Chinesen so eine Sache ist: Denn hinter Ovtcharovs Form steht vor dem WM-Aufgalopp gegen Ägypten (Sonntag, 13 Uhr) nach über einmonatig­er Zwangspaus­e wegen einer Entzündung am Oberschenk­elhals ein großes Fragezeich­en. „Das war die längste Pause meiner Karriere, aber ich denke, dass ich trotzdem stark spielen kann“, sagt der Weltrangli­stendritte. Gleichwohl stuft Ovtcharov seine Probleme als einen „Dämpfer“ für die Hoffnungen auf den ersten WM-Titel für das deutsche Tischtenni­s seit dem legendären Doppel-Triumph von 1989 durch Roßkopf und Steffen Fetzner ein.

Trainer Roßkopf will zunächst einmal direkt ins Viertelfin­ale und mahnt deshalb zur Fokussieru­ng auf die Vorrunde mit weiteren Spielen gegen Rumänien, Gastgeber Schweden (beide Montag), Hongkong (Dienstag) und Slowenien (Mittwoch). „Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgab­en machen“, sagt Roßkopf. Denn nur der Gruppensie­ger kommt direkt in die Runde der letzten Acht. Das könnte Kräfte für das Traumfinal­e sparen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany