Geschäftsmann in der Zwickmühle
In einer ZDF-Komödie treffen sich zwei alte Bekannte unter veränderten Vorzeichen wieder.
SAARBRÜCKEN (ry) Als die Sylter Rettungsschwimmerin Bente (Katja Studt) den Architekten Kevin (Fabian Busch) aus dem Wasser holt, ist ihr noch nicht klar, was für ein Problem sie sich da an Land gezogen hat. Denn wie sich herausstellt, gehört Bente auf Sylt das letzte Haus, das Kevin kaufen muss, um für seine Firma eine lukrative Ferienanlage zu bauen. Und ausgerechnet Bente ist der Kopf des Widerstands gegen den Ausverkauf von Sylt.
Schnell ist klar, dass die beiden sich aus Schulzeiten kennen. Doch Kevin hat keine guten Erinnerungen an seine Zeit auf Sylt, war er doch unglücklich in Bente verliebt. Was Kevins Tochter, die widerwillig mit ihrem Vater auf Sylt Urlaub macht, sofort merkt und ihren Vater damit aufzieht.
Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen schleicht sich Kevin in Bentes Leben und versucht, sie subtil zum Verkauf ihres Hauses zu überreden. Doch je näher sich die beiden kommen, umso schlechter wird Kevins Gewissen. Denn aus alten werden neue Gefühle, und Kevin fühlt sich immer mehr als Verräter – auch seiner Tochter gegenüber, die für den Kampf der Insulaner Feuer und Flamme ist. Eine Zwickmühle, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.
Die in Lahti in Finnland geborene deutsche Regisseurin Susanna Salonen („Patong Girl“) inszenierte eine unterhaltsame Geschichte, die zugleich ein ernstes Thema aufgreift: den Ausverkauf der Insel Sylt zugunsten des Tourismus. Doch nicht nur auf Sylt ist dies ein Problem, wie Hauptdarstellerin Katja Studt („Über den Tag hinaus“) erklärt: „Es ist absurd, was Immobilien größtenteils kosten. In Hamburg ist es für die meisten schier unmöglich geworden, eine Wohnung oder ein Haus in gutem Zustand und in einer guten Lage zu erwerben, selbst der Mietspiegel ist meist astronomisch hoch. Gerade Familien mit Kindern sind oft lange auf der Suche, und es gehört viel Glück dazu, das passende Objekt zu bekommen. Auf Sylt ist es besonders heikel, da viele Immobilien im Besitz von Leuten sind, die dort ihre Urlaube verbringen, und die meiste Zeit des Jahres dann leer stehen, und die ‚echten‘ Sylter sind gezwungen, ihren Wohnsitz aufs Festland zu verlegen. Es ist eine große Ungerechtigkeit, die eine Stimme braucht.“Nichtsdestotrotz haben ihr die Dreharbeiten auf der Insel unglaublichen Spaß gemacht: „Sylt ist zweifelsohne wunderschön und facettenreich und generationsübergreifend immer wieder eine Reise wert.“Auch wenn es anfangs schwer war, „eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Danach kann man sich seinen Urlaub sehr abwechslungsreich gestalten.“
Ausgerechnet Sylt, 20.15 Uhr, ZDF