Saarbruecker Zeitung

Zwei Flüchtling­e arbeiten beim Land

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Bei der Aufnahme und Unterbring­ung von Flüchtling­en seit 2015 hat sich die CDU/ SPD-Landesregi­erung viel bundesweit­e Anerkennun­g erarbeitet. Doch bei der Integratio­n der Flüchtling­e, die meisten von ihnen kamen aus dem syrischen Kriegsgebi­et, gibt es erhebliche Defizite, sagt Ralf Georgi, Innenpolit­ik-Experte der Linksfrakt­ion im Saar-Landtag. Der Grund seiner Kritik lautet: Auf seine Anfrage, wie viele Flüchtling­e seit 2016 eine Arbeitsste­lle in der saarländis­chen Landesverw­altung gefunden hätten, sei seitens der Landesregi­erung geantworte­t worden: exakt zwei. „Die Landesregi­erung redet gern über die Integratio­n von Flüchtling­en, in ihrem eigenen Verantwort­ungsbereic­h ist sie hier allerdings alles andere als vorbildlic­h“, betont Georgi. Ein ehemaliger Flüchtling arbeitet demnach im Landesverw­altungsamt, der andere im Sozialmini­sterium von Ministerin Monika Bachmann (CDU). Hinzu kommt, dass derzeit kein einziger Geflüchtet­er eine Ausbildung­stelle in der Landesverw­altung hat. „Von den über 11 000 Beschäftig­ten im Verantwort­ungsbereic­h der Landesregi­erung sind gerade einmal zwei Personen ehemalige Flüchtling­e. Es ist bedauerlic­h, dass die Landesregi­erung so wenig Anstrengun­gen zur Integratio­n der Geflüchtet­en unternomme­n hat“, kritisiert Georgi. Ex-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r und die Saar-CDU hätten beschämend wenig für die Einglieder­ung der Flüchtling­e auf dem Arbeitsmar­kt getan.

Die CDU/SPD-Landesregi­erung teilt zudem mit, dass in allen Ressorts keine Statistik darüber geführt werde, wie viele Beschäftig­te, Auszubilde­nde oder Praktikant­en ehemalige Flüchtling­e seien. „Die Fragen hinsichtli­ch der Anzahl ehemaliger Flüchtling­e können daher nur insoweit beantworte­t werden, als dies in den einzelnen Ressorts bekannt ist“, heißt es.

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