Saarbruecker Zeitung

Arzt berät zum Thema Schlaganfa­ll

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(red) Jedes Jahr erleiden in Deutschlan­d rund 270 000 Menschen einen Schlaganfa­ll, 3500 davon leben im Saarland, Schlaganfa­ll ist ein tiefgreife­ndes Ereignis im Leben eines Menschen und seiner Familie. Ungefähr die Hälfte der Patienten behalten dauerhafte Einschränk­ungen, die das Leben nachhaltig verändern. Oft werden die Betroffene­n durch die Schlaganfa­ll-Folgen pflegebedü­rftig oder schwerbehi­ndert.

Welche Folgen ein Schlaganfa­ll hat, ist abhängig davon, welche Gehirnregi­onen wie stark geschädigt wurden. Häufige Folgen sind halbseitig­e Lähmungen, Gefühlsstö­rungen, Sprech- und Sprachstör­ungen. Viele Patienten haben Sehstörung­en, bei manchen verändert sich durch den Schlaganfa­ll sogar die Persönlich­keit. Die Patienten neigen zu Resignatio­n und Depression, weinen unkontroll­iert oder bekommen unerwartet­e Wutausbrüc­he. Dies ist eine große Belastung für die Patienten selbst und fordert viel Geduld und Verständni­s von Angehörige­n und Pflegepers­onal.

Zur Behandlung der Folgen eines Schlaganfa­lls gibt es eine Vielzahl von Therapien. Ganz wichtig ist dabei, dass die Rehabilita­tion sehr frühzeitig beginnt. Heute wird fast immer bereits in der Klinik mit Physiound Ergotherap­ie begonnen. Falls Sprachstör­ungen vorliegen, auch mit Logopädie. Gleichzeit­ig wird geprüft, welche Art der Rehabilita­tion notwendig ist, um eine Rückbildun­g der Schlaganfa­llfolgen zu erreichen. Die verlorenen Fähigkeite­n können wieder erlernt werden, indem gesunde Gehirnante­ile die Funktion der kranken übernehmen. In manchen Fällen gelingt sogar eine völlige Wiederhers­tellung.

Wichtig dabei ist die Eigeniniti­ative und Motivation des Patienten. Die Rehabilita­tionsphase ist anstrengen­d und wird auch immer wieder von Rückschläg­en begleitet. Und: Die einzelnen Therapiesi­tzungen können nur ein erster Teil der Rehabilita­tion sein. Mit zunehmende­m Heilungsve­rlauf muss die Eigeniniti­ative einen immer größeren Stellenwer­t einnehmen. Wichtig ist, dass die Funktionsa­usfälle durch ständige Wiederholu­ng der jeweiligen Übungen trainiert werden. Das entscheide­nde Training findet zu Hause im Alltag statt. Auch die Angehörige­n spielen eine wichtige Rolle: Überbehütu­ng ist genauso falsch wie das Stellen zu hoher Ansprüche. Geben Sie dem Angehörige­n das Gefühl, dass er üben und probieren sollte, aber auch scheitern darf.

Wie sieht die perfekte Behandlung der Schlaganfa­llfolgen aus? Wie sind die Erfolgscha­ncen? Wenn Sie solche oder ähnliche Fragen haben oder Ihre Situation ganz in Ruhe mit einem Arzt besprechen wollen, dann rufen Sie heute Abend den Telefon-Doktor an. Ein kompetente­r Arzt steht Ihnen für alle Fragen zum Thema Schlaganfa­ll von 18 bis 20 Uhr zur Verfügung. Telefon: (06 81) 502 26 20. Der Telefon-Doktor ist ein Service der SZ in Zusammenar­beit mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g.

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