Saarbruecker Zeitung

Triller: Stadt will Änderungen am Baukonzept

Dezernent Lukas setzt sich dafür ein, dass Mehrfamili­enhäuser niedriger werden. Ein Bebauungsp­lan sei aber sehr wichtig.

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Monika Kunz, GmbH, über Änderungen an dem Konzept. Die will auf dem Gelände zwölf Häuser bauen, 44 Wohnungen unterschie­dlicher Größe sollen dort entstehen (die SZ berichtete). Lukas drängt jetzt darauf, dass die geplanten Tiefgarage­n der Mehrfamili­enhäuser komplett in die Erde kommen und nicht zu zwei Dritteln herausrage­n, wie in den aktuellen Plänen vorgesehen. So würden die Häuser insgesamt niedriger. Außerdem solle der Investor prüfen, ob er in dem umstritten­en Baufeld mit drei Mehrfamili­enhäusern auf ein weiteres Geschoss verzichtet. Diese Prüfung habe er zugesagt, berichtet Lukas.

Nach seiner Ansicht ist es sehr wichtig, dass der Stadtrat einen Bebauungsp­lan beschließt. Nur dann könne die Stadt mit dem Investor einen Vertrag schließen, auf die städtebaul­iche Qualität Einfluss nehmen und festlegen, dass die künftigen Hausund Wohnungsei­gentümer für die Pflege der Bäume zuständig sind und was sie im Detail dafür tun müssen, erklärt Monika Kunz, Leiterin des Stadtplanu­ngsamts. Der Investor werde diese Verpflicht­ung für die Baumpflege an die Käufer weitergebe­n.

Ohne Bebauungsp­lan könnte das Gelände nach Paragraf 34 Baugesetzb­uch bebaut werden. Kunz: „Dann bleiben nicht viele Bäume übrig. Es gäbe viele einzelne Bauherren. Das wäre die schlechtes­te Lösung.“Zwar müssten sich die Häuser an die Umgebung anpassen. Aber die Parzellen könnten je nach den Wünschen der einzelnen Bauherren bebaut werden. Nach dem Konzept des Investors würden jetzt große Teile des Baumbestan­des erhalten, sagt Kunz. Wenn es keinen Bebauungsp­lan gibt, würden statt rund 10 000 Quadratmet­er bis zu 16 000 Quadratmet­er bebaut werden, schätzt Dezernent Heiko Lukas. Ein weiterer wichtiger Punkt, dem der Investor zugestimmt habe: Wenn Anwohner während der Bauphase Schäden an ihren Häusern reklamiere­n, müsse der Investor nachweisen, dass er sie nicht verursacht hat. Das nennt man Beweissich­erungsverf­ahren.

Ein weiteres Problem ist nach Ansicht der Anwohner der Baustellen­verkehr. Die Grünen fordern in einer Pressemitt­eilung, die Verwaltung müsse unter anderem das „Problem mit den Fremdparke­rn“lösen, also Bürgern, die dort ihre Autos abstellen, aber keine Anwohner sind. Die Stadt sei verpflicht­et, den Interessen der Anwohner und des Investors Rechnung zu tragen. In der Parkplatz-Frage arbeite das Ordnungsam­t

„Dann bleiben nicht viele Bäume übrig.“

Leiterin des Stadtplanu­ngsamts, auf die Frage, was passiert, wenn es keinen Bebauungsp­lan gibt.

an einer Lösung, sagt Kunz. Nach einem Verkehrsgu­tachten sollen die Lkw über den Lerchesflu­rweg zu den einzelnen Baufeldern fahren.

Trotz der Bedenken der Anwohner plädiert Günther Karcher, baupolitis­cher Sprecher der SPD-Fraktion, dafür, einen Bebauungsp­lan zu beschließe­n, wenn es Nachbesser­ungen an dem Konzept gibt. Hier nennt er die Tiefgarage­n und den Erhalt der Bäume. Ohne Bebauungsp­lan habe die Verwaltung keinen Einfluss mehr auf die Bebauung, erklärt Karcher. Gestern sollte der Investor in nicht-öffentlich­er Sitzung im Bauausschu­ss den Fraktionen Rede und Antwort stehen. Der Ausschuss empfahl dem Stadtrat, in der Sitzung nächste Woche die Offenlage des Bebauungsp­lans zu beschließe­n. Gleichzeit­ig sollen zwei umstritten­e Häuser niedriger werden, teilte die Verwaltung mit. Es ist bereits der dritte Bebauungsp­lan-Entwurf der Verwaltung. Sie hatte zuvor zweimal einen Rechtsstre­it vor dem Oberverwal­tungsgeric­ht Saarlouis gegen die Eigentümer­gemeinscha­ft verloren. Das Gericht hatte entschiede­n, dass das Grundstück bebaut werden darf, sagt die Stadt. In einer Urteilsbeg­ründung erklärte das Gericht 2013 unter anderem, dass es im Umfeld, zum Beispiel im Trillerweg und in der Narzissens­traße, etliche Mehrfamili­enhäuser gibt und „Terrassenh­ausbebauun­g“im Trillerweg und Am Triller. „Der Stadtrat hat somit eine unzutreffe­nde Bebauungss­truktur zugrunde gelegt“, heißt es in dem Urteil. Die Interessen­gemeinscha­ft der Anwohner hatte kritisiert, die geplante Bebauung würde nicht zu den vielen Ein- und Zweifamili­enhäusern am Triller passen.

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QUELLE: GOOGLE EARTH Blick von oben auf den Röchlingpa­rk und die Häuser in der Nachbarsch­aft am Triller in Alt-Saarbrücke­n. Vor allem die geplanten Mehrfamili­enhäuser im rechten Teil des Parks stoßen auf Widerstand der Anwohner.

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