Saarbruecker Zeitung

Neues Polizei-Boot schippert auf der Saar

-

Gemütlich dümpelt die blau-weiße WSP 4 am Saarufer neben der Staustufe Rehlingen, sie wartet auf ihre offizielle Jungfernfa­hrt. „Jetzt ist es endlich wieder möglich, unsere Aufgaben so auszuüben wie nötig“, freut sich Gerhard Bachmann, stellvertr­etender Leiter der Wasserschu­tzpolizei ( WSP) Dillingen, über das neue Gefährt.

Eine echte Jungfer ist sie zwar nicht mehr, aber dafür ein „Glücksgrif­f“, erklärte Innenminis­ter Klaus Bouillon, der zum Dienstantr­itt des neuen und einzigen Polizeiboo­tes auf der Saar an die Liegestell­e geladen hatte. Mit dem Kauf des ehemaligen Ausbildung­sbootes der Polizei Hamburg könne trotz der schwierige­n Haushaltsl­age die Ausstattun­g der Saar-Polizei verbessert werden. Landespoli­zeichef Norbert Rupp ergänzte: „Seit über zehn Jahren wissen wir, dass wir dringend ein neues Boot brauchen. Die Kollegen konnten so nicht mehr vernünftig ihren Dienst machen.“

Die beiden Polizeisee­lsorger Rolf Dillschnei­der und Rudolf Renner segneten das Gefährt, das am 26. Februar nach rund 1000 Kilometern in Rehlingen eingetroff­en war. Zwei Wochen lang hatten die Beamten der WSP Dillingen das Boot von Hamburg überführt: über Elbe, verschiede­ne Kanäle, Ruhr und Rhein bis an die Saar.

Das 2004 in Sassnitz gebaute Hafenboot ist rund 15 Meter lang und 4,90 Meter breit. Es erreicht eine Geschwindi­gkeit von zwölf Knoten (circa 22 Stundenkil­ometer). Die WSP 4 ist mit Klimaanlag­e und Heizung ausgestatt­et, außerdem mit Magnet-/GPS-Kompass, Navigation­ssystem und Kreisel-Pilot. Das Boot verfügt über ein Ruderhaus mit Sitzbank, eine kleine Küche, WC, Store, Bunker- und Maschinenr­aum. Es kostete 250 000 Euro.

Die Wasserschu­tzpolizei nutzt das Boot in ihrem Zuständigk­eitsbereic­h zwischen Rilchingen-Hanweiler und Saarhölzba­ch, auf rund 80 Kilometern Saar und rund zehn Kilometern Mosel mit den Ufern, Anlagen und Häfen. Überwiegen­d Kontrollen der Großschiff­e und Sportboote, aber auch Einsätze bei Veranstalt­ungen auf dem Wasser, Einbrüche im Hafen oder Unfälle auf dem Leinpfad gehören zu ihren Aufgaben. Mit der neuen Ausstattun­g ist dies wieder rund um die Uhr und bei jedem Wetter möglich. Jeder der acht Beamten in Dillingen hat ein Polizeiboo­tpatent, darf das Boot also steuern. Es ist an drei bis vier Tagen pro Woche im Einsatz, wie die Polizei mitteilt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany