Saarbruecker Zeitung

Wenger hofft auf einen Sturmlauf

Arsenals scheidende­r Trainer muss im Rückspiel zum defensivst­arken Atletico.

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Arsène Wenger konnte das 1:1 gegen Atletico Madrid nur schwer verdauen. Der Trainer des FC Arsenal weiß nämlich vor dem Halbfinal-Rückspiel der Fußball-Europa-League: Ohne ein Zauberstüc­k im Rückspiel fällt für die Londoner schon am heutigen Donnerstag (21.05 Uhr/Sport1 und Sky) der finale Vorhang auf internatio­naler Bühne als Teammanage­r des FC Arsenal. Doch so ungebühren­d will der Franzose seine Welt-Karriere nicht versanden lassen. Was ihm vorschwebt, ist ein vorletztes Hurra und ein Sturmlauf ins Finale.

„Der einzige Vorteil des Hinspiel-Ergebnisse­s ist, dass wir wissen, was wir tun müssen. Wir haben nichts zu verlieren. Wir müssen dorthin fahren, um zu gewinnen“, sagte Wenger, der nach der Saison nach 22 Jahren seinen Hut nimmt. Aber auch im Alter von 68 Jahren hat er noch Träume. Sein erster Europapoka­l-Sieg überhaupt wäre so einer. „Ihn die Trophäe in die Höhe stemmen zu sehen, wäre natürlich die Sahne auf der Torte“, gab Arsenal-Stürmer Danny Welbeck zu. Dafür müsste aber erst das Finale am 16. Mai in Lyon erreicht werden.

Zwar würde bei Atletico neben einem Sieg auch jedes Unentschie­den ab 2:2 für das Endspiel reichen, aber auf viele Treffer darf gegen die nahezu unmenschli­ch aggressiv verteidige­nden Madrilenen nicht gehofft werden. Ein Heim-Gegentor hat Atletico zum letzten Mal am 20. Januar (1:1 gegen den FC Girona) kassiert.

Am vergangene­n Wochenende bei Manchester United (1:2) schonte der Elsässer viele Stammkräft­e. Spieler wie die Weltmeiste­r Mesut Özil und Shkodran Mustafi, Abwehrchef Laurent Koscielny und Lenker Aaron Ramsey waren nicht einmal im Kader. Sollte Arsenal trotz allem dennoch scheitern, liegt der Grund dafür vor allem im Hinspiel, als die Londoner die Partie trotz 1:0-Führung und 80-minütiger Überzahl nicht über die Zeit brachten. Als Wengers Nachfolger spekuliert die bosnische Zeitung Pravda BL übrigens Zeljko Buvac (56), der langjährig­e Assistent von Jürgen Klopp hat als Co-Trainer des FC Liverpool seinen Abschied genommen.

Noch schwerer als Wenger und Arsenal hat es heute zeitgleich Red Bull Salzburg im zweiten Halbfinale. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel bei Olympique Marseille muss für die erste Finalteiln­ahme seit 1994 (damals noch im Uefa-Cup) im zweiten Duell in Österreich alles passen.

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