Saarbruecker Zeitung

Die Entscheidu­ngsträger kapitulier­en vor LSVS-Krise

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Die neue Leichtathl­etik-Saison steht unmittelba­r bevor, die Vorfreude auf Top-Veranstalt­ungen wie das Pfingstspo­rtfest in Rehlingen oder auch die Heim-EM in Berlin wächst. Da wirkt die erschrecke­nde Trainingss­ituation im Hammerwurf wie ein Stimmungsk­iller.

Der Fall Christoph Sahner zeigt, dass alle Entscheidu­ngsträger vor dem Finanzskan­dal des Landesspor­tverbandes kapitulier­en. Ganz nach dem Motto: Bevor ich einen Fehler mache, mache ich lieber gar nichts mehr. Und wenn dadurch eine überaus erfolgreic­he Trainingsg­ruppe, in der vielleicht sogar olympische Perspektiv­en heranwachs­en, gesprengt wird, wird das billigend in Kauf genommen.

Dass Sahner als kommissari­sch eingesetzt­er Geschäftsf­ührer der Sportplanu­ngskommiss­ion bis zum Anschlag belastet ist, versteht sich im Zuge der LSVS-Krise von selbst. Ändern kann dies nur das Ministeriu­m für Inneres, Bauen und Sport. Minister Klaus Bouillon war bei der ersten Anfrage der SZ in der vergangene­n Woche noch überhaupt nicht informiert. Nun ist er gefordert, seinem Ruf als „Macher“gerecht zu werden.

Es reicht nicht, Veranstalt­ungen wie die Junioren-EM im Tischfußba­ll oder Beachtenni­s-Turniere ins Saarland zu holen – wenn im Land gerade die Basis in einer olympische­n Kernsporta­rt wegzubrech­en droht. Und der Finanzskan­dal im LSVS darf auch nicht das Dauer-Argument für alles werden, sonst können wir die Hermann-Neuberger-Sportschul­e auch gleich dicht machen.

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