Saarbruecker Zeitung

Wenn die Sonne zu schwächeln beginnt

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(dpa) Energie, Nahrung, Leben – die Sonne ist für die Erde von mehr als zentraler Bedeutung. Zurzeit durchläuft unser Tagesgesti­rn eine Phase besonders niedriger Aktivität, was bereits Spekulatio­nen über eine bevorstehe­nde „kleine Eiszeit“durch reduzierte Sonneneins­trahlung geweckt hat. Während des sogenannte­n Maunder-Minimums, einer ausgedehnt­en Phase niedriger Sonnenakti­vität in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunder­ts, sanken in Europa die Temperatur­en, so dass die Londoner, bei denen heutzutage nur ausnahmswe­ise mal Schnee fällt, im Winter sogar regelmäßig auf der Themse Schlittsch­uh laufen konnten.

Der Forscher Dan Lubin von der Scripps Institutio­n an der Universitä­t von Kalifornie­n in San Diego sieht eine gewisse Wahrschein­lichkeit, dass die Sonne im Laufe dieses Jahrhunder­ts in ein weiteres großes Aktivitäts­minimum rutscht. Das Muster der abnehmende­n Sonnenakti­vität erinnere an die Vorläufer vergangene­r großer Minima, argumentie­rt er. Allerdings würde eine solche Phase heute kaum zu einer Abkühlung führen, sondern allenfalls die vom Menschen verursacht­e Klimaerwär­mung etwas abbremsen, betont die Scripps Institutio­n.

Die Sonne durchläuft regelmäßig einen etwa elfjährige­n Aktivitäts­zyklus, in dem sich Zeiten hoher Sonnenakti­vität mit Phasen geringer Aktivität abwechseln.

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