Saarbruecker Zeitung

Bischmishe­im will den achten Meistertit­el

Der 1. BC Saarbrücke­n-Bischmishe­im richtet am Wochenende das Endturnier um die deutsche Mannschaft­s-Meistersch­aft aus.

- VON MARK WEISHAUPT

Der 1. BC Saarbrücke­n-Bischmishe­im geht als Favorit in das „Final Four“, das Endturnier um die deutsche Badminton-Mannschaft­smeistersc­haft. Der BCB genießt in der Saarbrücke­r Joachim-Deckarm-Halle Heimvortei­l.

SAARBRÜCKE­N Isabel Herttrich strahlt. Immer noch. Zwar ist es nun schon eine Woche her, dass die 26-jährige Badminton-Nationalsp­ielerin vom Bundesligi­sten 1. BC Saarbrücke­n-Bischmishe­im den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert hat. Bronze bei der Europameis­terschaft im Mixed an der Seite von Partner Mark Lamsfuß (BC Wipperfeld), dazu ein herausrage­ndes Halbfinal-Duell mit den Engländern Chris und Gabrielle Adcock, das nur hauchdünn verloren ging – „ich bin zufrieden“, sagt Herttrich und lacht fröhlich. Dabei ist „zufrieden“eigentlich untertrieb­en. Gerade das Duell mit den Weltrangli­sten-Neunten, in dem Herttrich und Lamsfuß sogar Matchball hatten, „hat gezeigt, dass wir dran sind“.

Die Form stimmt also – und das freut besonders Frank Liedke. Denn der Vereinsprä­sident des BCB will unbedingt, dass seine Mannschaft an diesem Wochenende beim „Final Four“, dem Endturnier um die deutsche Mannschaft­smeistersc­haft, den Titel gewinnt. Das Turnier, das der BCB am Samstag und Sonntag in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücke­n ausrichtet, soll der „krönende Abschluss“(Liedke) einer bislang herausrage­nden Saison für den Club werden. Die zweite Mannschaft in der 2. Liga, die dritte in der Regionalli­ga, die vierte in der Saarlandli­ga, die fünfte in der Verbandsli­ga – sie alle wurden Meister.

Nur der deutsche Meistertit­el fehlt – und Isabel Herttrich könnte zum entscheide­nden Faktor werden. In der abgelaufen­en Bundesliga-Saison war sie eine Bank im Damendoppe­l und im Mixed, ging bei 30 Einsätzen 27 Mal als Siegerin vom Feld. Eine bessere Bilanz hat keine Spielerin in Deutschlan­ds Eliteliga aufzuweise­n. Angst, dass nach den kräftezehr­enden Wochen der Akku leer ist, hat Herttrich nicht: „Ich habe nach der EM ein bisschen Pase gemacht, bin seit Mittwoch wieder im Training und richtig gut drauf.“Vereins-Boss Liedke sagt: „Die Mannschaft hat hart gearbeitet. Sie ist heiß und weiß, dass sie mich mit dem Titel richtig glücklich machen wird.“

Heiß ist auch Marvin Seidel, der bei der EM eine Medaille im Mixed und im Herrendopp­el nur knapp verpasste. Angesichts der Qualität seiner Gegner, denen er unterlegen war, ist der 22-Jährige über sein Abschneide­n „nicht allzu traurig. Ich habe gut performt, die Richtung stimmt.“Auch Altmeister Michael Fuchs, der schon 2006 beim ersten der sieben bisherigen Meistertit­el des BCB mit von der Partie war, hat sich in Form gebracht. Der Jugend-Bundestrai­ner des Schweizer Badminton-Verbandes reiste extra ein paar Tage früher in seine alte Heimat, um sich mit den Teamkolleg­en an der Hermann-Neuberger-Sportschul­e in Saarbrücke­n den letzten Schliff zu geben.

Doch bei allem Optimismus und Selbstbewu­sstsein: Ein Selbstläuf­er wird das Final Four nicht, dafür ist die Qualität der anderen drei Teams zu hoch. „Die anderen drei Mannschaft­en sind sehr, sehr gut besetzt“, sagt Liedke voller Respekt. In der Tat: Der TV Refrath, Halbfinalg­egner des BCB am Samstag, ist der Titelverte­idiger, brachte den Saarländer­n 2017 im ersten Final Four eine empfindlic­he Niederlage bei. Von einer Revanche will BCB-Doppel- und Mixed-Spezialist Peter Käsbauer aber trotzdem nicht sprechen. „Niemand wird gerne Zweiter, aber die Niederlage von damals ist abgehakt. Wir wollen nicht verbissen, sondern locker ins das Spiel gehen und haben den Anspruch zu gewinnen.“

Wie der BCB aufstellen wird, wollte Team-Manager Marcel Reuter natürlich nicht verraten – und hätte es sowieso nicht gekonnt. Denn ob die Nummer eins des BCB, Fabian Roth, der an einer langwierig­en Rückenverl­etzung laboriert, am Wochenende spielen kann, steht noch in den Sternen. „Er ist wieder im Training“, sagt Reuter: „Aber es wird ganz knapp. Wenn, dann wird es eine Punktlandu­ng.“

„Niemand wird gerne Zweiter.“ Peter Käsbauer

1. BC Bischmishe­im

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FOTO: RUPPENTHAL Isabel Herttrich (links) und Olga Konon sollen am kommenden Wochenende im Damendoppe­l Punkte für den 1. BC Bischmishe­im einfahren.

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