Sanfte Pflege und Massage fürs Gesicht
Elektrische Gesichtsbürsten versprechen eine porentiefe Reinigung, sind abernicht für jeden Hauttyp geeignet
MÜNCHEN An der BadezimmerSteckdose wird es eng: Neuerdings surren hier nicht nur Rasierer und elektrische Zahnbürsten, sondern auch Gesichtsreinigungsbürsten. Meist mit Akku und Ladegerät betrieben, manchmal aber auch mit Batterie, werden sie als BeautyWerkzeug immer beliebter. Das bestätigt die Münchner Hautärztin Dr. Sabine Zenker: „Ich stelle bei meinen Patienten fest, dass sie wirklich ein feineres, frisches Hautbild haben, wenn sie eine Gesichtsbürste benutzen. Unsere Haut verhornt ja schnell, der Teint wirkt durch die abgestorbenen Hautschuppen und Make-up-Reste fad. Mit der Bürste kriegt man das Gesicht meist schnell wieder zum Strahlen.“Ein Peeling, sagt sie, könne das natürlich auch leisten, aber das sei ein anderer Ansatz, eben mit den Händen und einer Peelingsubstanz. Den Job übernimmt in dem Fall die Bürste, die je nach Hersteller Schallwellen aussendet und somit einen elektrisch vibrierenden und damit gleichzeitig massierenden Effekt auf die Haut hat. Meist lassen sich verschiedene Geschwindigkeits- und Rotationsstufen einstellen.
Die Gesichtsbürste also als Ersatz für „Handarbeit“und den guten alten Waschlappen? Möglicherweise ja, findet auch Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin beim Industrieverband Körperpflegeund Waschmittel in Frankfurt am Main. „Die Bürsten sind eine ideale Ergänzung zur täglichen Reinigungsroutine und für jeden geeignet, der besonderen Wert auf gründlich gereinigte Haut legt.“Wer eine Bürste benutze, könne auf zusätzliche Peeling-Produkte und Reinigungsmasken, sogenannte Peel-off-Masken, bei regelmäßiger Anwendung verzichten. Mit einem normalen Waschlappen lasse sich diese Reinigungswirkung nicht erzielen.
Das Angebot an Gesichtsbürsten ist riesig. Schon für knapp zehn Euro
Puppenhafter Teint liegt im Trend
BISINGEN (tha) Ein makelloser Teint, der dem einer Puppe gleicht: Bei Südkoreanerinnen gilt dies als Schönheitsideal. Auch hierzulande steigt das Interesse am Trend „Glass-Skin“, also einer gläsern wirkenden Haut. Dazu müssen Peelings, Cremes, Masken und Seren über- und miteinander angewendet werden, wie Sarah Siegler, pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) in einer Apotheke in Bisingen, erklärt. „Nach einer milden Vorwäsche, etwa mit Reinigungsschaum, sorgen Sie mit einem sanften Peeling oder Enzympeeling für porentiefe Reinheit“, beschreibt sie das Verfahren. Anschließend folgen Gesichtswasser, Feuchtigkeitsserum, Augencreme und eine regenerierende Maske. Wichtig ist außerdem eine Lotion mit UV-A- und UV-B-Filter, die den Teint vor der Sonne schützt. Siegler empfiehlt dafür ebenso wie fürs Make-up eine leichte Textur, damit sich beide gut verbinden.
Sie berichtet außerdem von weiteren Beautytrends, wie zum Beispiel Masken und Peelings mit Aktivkohle, die Fett und Feuchtigkeit bindet. Angesagt sei zudem auch HD-Puder, der kaum Talkum aber dafür mehr Glimmer enthält und der Haut ein natürliches Leuchten verleiht. gibt es ein einfaches, batteriebetriebenes Modell. Für 200 Euro die Luxusvariante in Handtaschengröße, mit Hautzonen-Timer und verschiedenen Schallwellen-Geschwindigkeitsstufen. Birgit Huber rät: „Die Wahl der Bürste sollte sich am Hauttyp und der Reinigungsroutine orientieren. Für die unterschiedlichen Hauttypen gibt es mittlerweile unterschiedliche Bürsten. Die Beschaffenheit der Fasern bringt hier den gewünschten
Selbstbräuner halten nicht lange
DARMSTADT (dpa) Selbstbräuner aus dem vergangenen Sommer haben in diesem Jahr wahrscheinlich keine Wirkung mehr, berichtet haut.de. Mit der Zeit zerfalle der wichtigste Inhaltsstoff Dihydroxyaceton (DHA). Die meisten Anbieter empfehlen daher, ein einmal geöffnetes Produkt innerhalb von sechs Monaten zu verbrauchen.
Die Wirkung kann auch durch Wärmeeinwirkung nachlassen. Daher sollten Selbstbräuner nicht in der Sonne liegen. Am besten lagern die Produkte in einem etwas kühleren Raum. Effekt.“Je empfindlicher die Haut, desto weicher sollte die Bürste sein. Dermatologin Sabine Zenker ergänzt: „Die Bürste sollte unbedingt gut in der Hand liegen. Ich würde eine mittelgroße empfehlen. Mit der größeren kann man auch Hals und Dekolleté gut bearbeiten.“
Die Zeitschrift Ökotest hat sich elektrische Gesichtsbürsten genauer angeschaut und beschreibt deren Wirkung als „mittelmäßig“. Genauer gesagt säuberte kein Produkt die Haut besser oder intensiver als eine herkömmliche, manuelle Gesichtsbürste, die es ebenfalls im Handel gibt. Das Gesamturteil der Tester: ein „fragwürdiger Trend“.
So allgemein wie die Tester würde Dermatologin Sabine Zenker die kleinen Schönheits-Helferlein jedoch nicht verurteilen. „Aufpassen müssen allerdings Menschen mit empfindlicher Haut“, warnt sie. „Wer entzündete Stellen hat, sollte die Bürste nicht verwenden. Bei Akne ist es schwierig. Pickel können aufgerubbelt werden, das kann auch mal zu Narben führen.“Ihr Credo lautet: „Je fettiger und großporiger die Haut, desto besser das Ergebnis.“Wenn eine Haut unproblematisch sei, wirke eine Bürste ideal. „Deshalb sind Gesichtsbürsten auch für Männer in der Regel gut geeignet, weil sie per se eine unempfindlichere Haut haben als Frauen.“Für Kinder seien Bürsten dagegen komplett ungeeignet.
Wer ein Modell für sich entdeckt hat, der sollte vor der Anwendung Sabine Zenker Dermatologin
sein Gesicht kurz mit klarem Wasser anfeuchten. Danach empfehle sich zum Beispiel eine Reinigungsmilch. „Ich persönlich nehme am liebsten Mizellenwasser“, erzählt Sabine Zenker, „das nimmt die Fette sehr schön von der Haut und entfernt gleichzeitig den wasserlöslichen Schmutz.“Sie selbst schwört auf Bürsten mit Timer. Nach etwa 15 Sekunden piept das Gerät und zeigt damit die perfekte Reinigungsdauer an. „So eine Kontrolle ist gut“, sagt die Hautärztin. Man solle nämlich nicht zu lange bürsten. Auch dürfe sich kein Waschzwang entwickeln. Die Bürste einmal täglich zu benutzen, sei aber bei normaler Haut vollkommen okay.
Das richtige Produkt zu finden, erscheint bei dem Riesenangebot als eigene Philosophie und selbst für Beauty-Fans richtig viel Arbeit zu sein. Naturborsten oder künstliche Borsten? Verschiedene Aufsätze und mehrere Bürstenköpfe zum Wechseln? „Vergleichsportale und Erfahrungsberichte im Internet bieten zumindest einen Überblick und erste Anhaltspunkte“, erklärt Sabine Zenker.
Auf Qualität zu achten, lohne sich in jedem Fall. Und wenn die passende Bürste endlich gefunden sei, auch auf die richtige Reinigung. „Die Bürstenköpfe sind natürlich ein Reservoir für Bakterien, man sollte sie deshalb gründlich waschen und auch regelmäßig austauschen.“
„Je fettiger und großporiger die Haut, desto besser
das Ergebnis.“