Die Speerwerfer wollen es krachen lassen
Weltmeister Johannes Vetter und Olympiasieger Thomas Röhler sind beim Auftakt der Diamond-League-Serie in Doha am Start.
Duftmarke gesetzt, die die Konkurrenz geschockt hat. „Die 92,70 Meter habe ich stehen, das reicht locker für das EM-Ticket“, sagt Vetter zu seiner erstaunlichen Frühform: „Ich weiß, was ich draufhabe und setze mich da nicht unter Druck.“
Bei optimalen Bedingungen, das wissen Röhler und Vetter, ist alles möglich. „Weiten über 90 Meter – die sind ja bei uns deutschen Speerwerfern schon zur Normalität geworden“, sagt Weltmeister Vetter. Und: „Wenn alles passt, dann glaube ich schon, dass dieses Jahr noch ein ganz großer Wurf herauskommen kann.“Vielleicht ja auch an Pfingsten im Saarland. Vetter greift beim Pfingstsportfest in Rehlingen, das in diesem Jahr ausnahmsweise am Sonntag (20. Mai) statt am traditionellen Montag stattfindet, unter anderem den Stadionrekord seines Trainer Boris Obergföll an. Der hatte 1998, damals noch unter dem namen Henry, in seinem Wohnzimmer 89,21 Meter geworfen. Die sind drin, Vetter hat immer Weiten jenseits der 90 Meter drauf.
Das gilt auch für Kollege Röhler. „Wir haben dieses Jahr die Schraube noch einmal angezogen und sehr, sehr intensiv trainiert. In den letzten zwei Wochen täglich“, sagt der Olympiasieger aus Jena: „Bei den Zubringerleistungen sind wir auf einem extrem hohen Niveau. Aber beim Wurf muss man diese brachiale Kraft dann auch auf die Bahn bringen.“Das hat Röhler vor. In Doha, und auch bei der EM in Berlin.
Für Idriss Gonschinska, den Cheftrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV ), spielt die Diamond League vor allem in punkto Wettkampfhärte eine wichtige Rolle – „besonders mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2019 und die Olympischen Spiele 2020“. Wettkampf-Kompetenz sei „wichtig und notwendig“für die Entwicklung eines Sportlers. „Es treffen sich die weltbesten Athleten, leider medial nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit“, sagt der Leitende Direktor Sport im DLV.
In der Tat: Die meisten Leichtathletik-Fans gucken auch in dieser Saison in die Röhre, wenn sie scharf auf die Diamantenliga sind. Denn die