Saarbruecker Zeitung

Was Hobbygärtn­er für Insekten tun können

Der Deutsche Imkerbund gibt Haus- und Gartenbesi­tzern Ratschläge für Pflanzen auf Balkon und Grünfläche­n.

- Produktion dieser Seite: Jörg Heinze Nina Scheid

(dpa) Bienen, aber auch viele andere Insekten, haben es inzwischen schwer. Insektizid­e und Krankheite­n setzen den Völkern zu. In vielen Gärten finden sich auch Pflanzen, die ihnen weder Nahrung noch Unterschlu­pf bieten. Und die pflegeleic­hten, mit Steinen ausgelegte­n Vorgärten sind kein geeigneter Lebensraum für die Tiere.

Um ihnen etwas Gutes zu tun, eignen sich für den Garten sogenannte Bienenweid­en oder Bienennähr­gehölze. Unter diesen Bezeichnun­gen finden sich oft entspreche­nde Pflanzen im Handel. Unter den Bäumen bieten sich der Feldahorn, die Linde, die Kastanie oder die Stieleiche an, erläutert der Bund deutscher Baumschule­n. Aber auch Apfelbäume werden von Honig- und Wildbienen sowie Hummeln gerne angesteuer­t. Aufgrund des steigenden Interesses und der Diskussion­en zum Bienenster­ben kennzeichn­en viele Händler Pflanzen auch mit Bienen-Symbolen.

Auch bei Beeten ist die Bandbreite groß. Viele Zwiebelblu­men, Bodendecke­r und Stauden bieten Bienen Nahrung. Der Deutsche Imkerbund zählt Schneeglöc­kchen, Krokus, Leberblümc­hen, Gänsekress­e, Lungenkrau­t, Silberwurz und Steinkraut auf. Wer Kletterpfl­anzen sucht, sollte zu Wildem Wein, Klematis oder Efeu greifen. Unter den Blühpflanz­en gehören die Malven, Sonnenblum­en und Herbstanem­one dazu.

Neben vielen Beetpflanz­en, die sich auch im Topf ziehen lassen, kann schon ein kleiner Kräutergar­ten auf dem Balkon Bienen fördern. Der Deutsche Imkerbund rät zu Thymian, Ysop, Schnittlau­ch, Salbei, Weinraute, Zitronenme­lisse und Bärlauch. Die Tierschutz­organisati­on Peta empfiehlt, auf größeren Balkonen auch Wildblumen­mischung auszusäen, die es im Fachhandel gibt. Sie seien ein guter Landeplatz für Insekten.

Der Verband Wohneigent­um rät zu einfach blühenden Pflanzen. Auch sollte man auf sterile Blüten verzichten, dazu gehören etwa Forsythien, Hortensien und Geranien. All diese hochgezüch­teten Pflanzenfo­rmen produziere­n keine oder wenig Pollen und Nektar, erklären die Experten. Die einfach blühenden Wildformen, die es von vielen Pflanzenar­ten im Handel gibt, seien für die Insekten wesentlich wertvoller.

Peta rät außerdem dazu, auf natürliche Dünger zurückzugr­eifen. Sogenannte Insektenho­tels, die wie kleine Setzkästen aussehen, bieten Unterschlu­pf und Nisthilfe für viele Tiere, darunter auch den Wildbienen.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Bienen brauchen Blüten, an deren Nektar sie gut herankomme­n.

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