Saarbruecker Zeitung

Spannende Arten auch im Plenarsaal

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Während im SR-Fernsehen vormittags bei „Seehund, Puma und Co.“das spannende Leben seltener Tierarten übertragen wird, debattiert der Souverän im Saarland, der Landtag, etwa über die Probleme mit der Pavian-Haltung im Neunkirche­r Zoo. Oder es gibt die ersten Schritte des gefallenen CDU-Granden Klaus Meiser in eine neue politische Zukunft zu beobachten. Bestimmt auch empörte Zwischenru­fe, wenn sich AfD-Chef Josef Dörr zu Kranken und Behinderte­n äußert. Doch das alles können die braven Rundfunk-Gebührenza­hler in den meisten Fällen im SR-Fernsehen nicht live betrachten, sondern erst nachmittag­s und abends in den Nachrichte­nsendungen. Das ist ein Manko, zumal gerade eine Live-Übertragun­g jede Konserve schlägt. Der Hinweis auf den Livestream im Internet ist da wenig hilfreich in Zeiten, in denen längst nicht alle Bürger eine stabile Internet-Verbindung haben. Und die einzige Kamera beim Livestream viel zu spärlich ist. Kamera-Einstellun­g auf den jeweiligen Abgeordnet­en am Rednerpult. JU-Chef Zeyer kritisiert­e auch diese Übertragun­gsweise: „Da bekommen die Zuschauer nichts von der Atmosphäre im Plenarsaal mit, Zwischenru­fe ebenso wenig.“Krause schätzt das ähnlich ein: „Man sieht nur einen Mini-Ausschnitt des Parlaments“, sagte Krause.

Der Chef der Landeszent­rale für politische Bildung, Erik Harms-Immand, sagte, er begrüße jeden Diskussion­sbeitrag, der sich mit der Frage auseinande­rsetze, wie man politische Themen nachhaltig an die „Zielgruppe­n unserer pluralisti­schen und multimedia­len Gesellscha­ft herantrage­n kann“.

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