Fachleute wollen die Fertigung in Form bringen
Das Projekt Prodpilot soll die Produktivität von Firmen in der Großregion verbessern helfen.
SAARBRÜCKEN (low) Bei kleinen und mittleren Unternehmen in der Großregion soll die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit mithilfe einer umfassenden Analyse der betrieblichen Abläufe gesteigert werden. Das ist der Sinn eines Projekts, für das gestern in Saarbrücken der Startschuss fiel. Es trägt den Namen Prodpilot. Beteiligt sind sechs Partner aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien. Die Partner sind entweder die entsprechenden Fachbereiche an den Universitäten in der Region oder hochschulnahe Institute. Das Projekt, das vier Jahre läuft, verfügt über ein Gesamtbudget von 2,1 Millionen Euro, die aus zwei EU-Programmen finanziert werden. Koordinator ist Professor Thomas Korne von der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW).
In den kommenden Monaten werden in der Region 30 mittelständische Firmen von einer Expertenjury ermittelt, sechs sollen aus dem Saarland kommen. Sie alle müssen bereit sein, sich in die Karten schauen zu lassen, um später besser dazustehen, wenn Produktionsfachleute ihre Schwächen in Fallstudien analysieren und ihnen Handlungsempfehlungen präsentieren. Die Firmen werden über die gesamten vier Jahre bei der Umsetzung ihres Innovationsprozesses begleitet. Am Ende sollen die Ergebnisse auf einer Online-Plattform präsentiert werden.
„Viele Unternehmer kennen im Detail nicht die Probleme, mit denen sich die Mitarbeiter in der täglichen Produktion herumschlagen müssen“, weiß Korne aus Erfahrung. Oft seien die Produktionsprozesse zu kompliziert, „so dass es zu unnötig langen Durchlaufzeiten kommt“. Der Spezialist für Produktions- und Prozessmanagement ist zudem davon überzeugt, dass die vernetzte Fertigung der Zukunft – die so genannte Industrie 4.0 – „den Firmen erst dann etwas bringt, wenn sie ihre Produktionsabläufe im Griff haben“.
Wer sich für das Projekt Prodpilot interessiert, kann sich an Thomas Korne wenden, E-Mail: thomas.korne@htwsaar.de