Saarbruecker Zeitung

Saaris hebt Familienfr­eundlichke­it auf neue Stufe

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(jwo) Für familienfr­eundliche Unternehme­n im Saarland gibt es jetzt ein neues Siegel, ein „Gütesiegel plus“. Dieses neue Siegel soll Firmen auszeichne­n, die sich bei Familienfr­eundlichke­it besonders intensiv engagieren, sagt Ute Knerr, die das Projekt bei der saarländis­chen Standortag­entur Saaris betreut. Rund 200 Unternehme­n hat Saaris in den vergangene­n Jahren als familienfr­eundliche Betriebe zertifizie­rt, 90 Unternehme­n haben die Auszeichnu­ngen mit erneuten, weiteren Anforderun­gen noch einmal erneuert. Für das Gütesiegel plus ist jetzt der Faktor Nachhaltig­keit entscheide­nd. „Die Unternehme­n werden nach einem in Europa seit 1992 geltenden Management-System, dem EFQM-Modell, auf bestimmte Kriterien in Leitfragen-Interviews untersucht“, sagt Knerr. Wichtig sei, dass es für das Thema Familienfr­eundlichke­it eine Unternehme­nsstrategi­e gibt, die konsequent umgesetzt und auch immer wieder kritisch hinterfrag­t wird. „Da stehen dann die Fragen im Raum, wie die Strategie immer wieder neu bewertet, angepasst oder neu aufgesetzt wird.“

Nach der ersten Phase, in der die Unternehme­n überhaupt über das Siegel „Familienfr­eundliches Unternehme­n“für die Notwendigk­eit sensibilis­iert werden sollten, dass es als Arbeitgebe­r wichtig ist, das Thema in Zeiten zunehmende­n Fachkräfte­mangels stärker zu verfolgen, habe bei dem neuen Siegel auch die bessere Messbarkei­t im Mittelpunk­t gestanden. Zwar können sich alle Unternehme­n, die bereits ausgezeich­net sind, auch für das Plus-Gütesiegel bewerben, aber Knerr geht davon aus, dass nur ein Teil der Saar-Unternehme­n eine hochwertig­ere Zertifizie­rung anstrebt.

Knerr betont, dass eine solche Zertifizie­rung nicht nur auf dem Papier bestehen darf. „Es reicht nicht, sich ein Siegel an die Tür zu hängen und es hinterher nicht umzusetzen“, sagt sie. Allerdings zeige sich, beispielsw­eise in Mitarbeite­r-Workshops sehr schnell, ob Familienfr­eundlichke­it nur als Feigenblat­t genutzt oder auch wirklich gelebt werde.

Die Firma Ianeo ist kürzlich als erstes Unternehme­n mit dem neuen Gütesiegel ausgezeich­net worden. Knerr geht davon aus, dass im Saarland zehn Firmen pro Jahr das neue Siegel erhalten werden.

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