Ahnenforschung für Schloss Falkenhorst
Gemeinde ringt um einen Bebauungsplan, der ein Bordell für immer verhindert und Wohnen erlaubt.
aber möglicherweise geschadet.
Denn: Laut Landesplanung darf die Gemeinde auf dem entsprechenden Gelände kein Mischgebiet ausweisen. Die Folge: Wohnen wäre nicht möglich. Bernard Onimus, dem die Villa gehört, die er einst marketingbewusst in „Schloss Falkenhorst“umbenannte, hatte in der jüngsten Ortsratssitzung von Kleinblittersdorf von „Enteignung“gesprochen.
Für diese Interpretation bekam er Zuspruch aus den Reihen von CDU und SPD. Und der Ortsrat beauftragte die Verwaltung, den „aktiven Bestandsschutz“ für das Gebäude zu prüfen. Da die Stammakte in den Archiven von Gemeinde und Regionalverband nicht aufzufinden sei, habe die Gemeinde jetzt den Eigentümer angeschrieben, sagt Bürgermeister Stephan Strichertz. Kann Bernard Onimus belegen, wie viele Wohnungen genehmigt sind, greift der Bestandsschutz. Das bedeutet: Er kann sie weiterhin vermieten. Bürgermeister Stephan Strichertz erklärte gegenüber der SZ, das Ziel sei es, dass der Eigentümer keine Nachteile habe.
Der braucht zumindest seit geraumer Zeit gute Nerven. Sein „Schloss Falkenhorst“, das nie ein Schloss war, hatte einst sehr seriöse Zeiten: Direktorenvilla, dann unter seiner Eigentümerschaft Tagungsstätte und auch Ort für Trauungen in stilvollem Ambietente. Für Aufsehen sorgte das Anwesen erst, als er es an einen Bordellbetreiber verkaufen wollte. Mit bekanntem Ergebnis: Bürgerinitiative, Demonstrationen, Rechtsweg.
Und jetzt läuft die nächste Folge von „Schloss Falkenhorst“: die Suche nach der Stammakte.
Gemeinderatssitzung in Kleinblittersdorf: Der Rat tagt an diesem Dienstag, 8. Mai, ab 17.30 Uhr, und zwar in der Mensa der Gemeinschaftsschule. Die Schule hat in der Wintringer Straße die Hausnummer 78.