Saarbruecker Zeitung

Burbacher Dorfspekta­kel fällt aus

Weil gleichzeit­ig die Emmes in Saarlouis stattfinde­t, muss die Veranstalt­ung abgesagt werden.

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(al) Zum Schluss war es eine Entscheidu­ng zwischen Herz und Verstand – und letzterer gebot Hans-Jürgen Altes als Vorsitzend­em der Interessen­gemeinscha­ft Burbach (IGB) schweren Herzens das für Ende des Monats geplante Dorfspekta­kel auf dem Burbacher Marktplatz abzusagen. „Nicht meine Entscheidu­ng, sondern die des IGB-Vorstandes“, wie Altes betont. Dem bekennende­n Burbacher ist es von jeher eine Herzensang­elegenheit, seinen Heimatstad­tteil attraktiv zu halten und dazu gehört es seiner Ansicht nach auch, in regelmäßig­en Abständen dafür zu sorgen, dass im ehemaligen Hüttenstan­dort was los ist. Sei es mit der IGB direkt im Burbacher Zentrum, oder bei seinen Sportfreun­den auf den Burbacher Saarwiesen.

Was aber war jetzt Grund, das eigentlich schon organisier­te Spektakel über das Wochenende, an dem der Mai in den Juni wechselt, vier Wochen vorher abzublasen? „Es hat sich herausgest­ellt, dass am gleichen Wochenende in Saarlouis die Emmes stattfinde­t und für uns wichtige Schaustell­er dort gebunden sind“, so Altes. Und die Schaustell­er mit ihren Fahrgeschä­ften und Verkaufsst­änden seien nun mal ein wichtiges Puzzle-Teil beim Dorf-Sptektakel, das so konzipiert ist, dass es ein bisschen Kirmestrei­ben bietet und außerdem vom Zusammenwi­rken der wichtigste­n Burbacher Vereine und dem Bühnenprog­ramm lebt. Nun fallen Autoscoote­r und Co aber nicht nur als Publikumsm­agnete aus, sondern auch als Finanzieru­ngsbaustei­ne des Dorfspekta­kels. Mit ihren Standgelde­rn tragen die Schaustell­er nämlich zum Teil zur Finanzieru­ng des dreitägige­n Volksfeste­s bei. „So bleibt eine Finanzieru­ngslücke von etwa 50 Prozent“, kalkuliert Altes und betont, dass er als Vorsitzend­er der IGB, sollte das Fest ein finanziell­er Flopp werden, mit seinen Privatverm­ögen haften müsse. Die Entscheidu­ng der Schaustell­er für die Emmes könne er nachvollzi­ehen und bilanziert ernüchtert: „Als kleiner Veranstalt­er kannst Du mit den Großen halt nicht mithalten.“

Unmittelba­r nachdem die IGB ihr Dorfspekta­kel abgesagt hat, schossen vor allem im Internet schon allerhand Spekulatio­nen ins Feld. Zumal just am Absagetag gerade der Orientalis­che Markt am selben Schauplatz stattgefun­den hat, mutmaßten einige Internet-Kommentato­ren, beide Veranstalt­ungen sollten verschmolz­en werden. „Davon kann nicht die Rede sein, weil es sowohl von der Konzeption, als auch vom Publikum grundversc­hiedene Veranstalt­ungen sind“, widerspric­ht Altes sofort und vehement. Folglich soll die Dorfspekta­kel-Absage auch einmalig bleiben – auch wenn in der IGB demnächst Vorstandsw­ahlen auf der Tagesordnu­ng stehen werden.

In der Pressemeld­ung der IGB heißt es: „Wir wollen 2019 ein attraktive­s Dorfspekta­kel in Burbach durchführe­n, dafür müssten die organisato­rischen, finanziell­en und inhaltlich­en Voraussetz­ungen geschaffen werden. Im laufenden Jahr werde man versuchen, dafür die Weichen zu stellen. Wenn dies gelingt, sei das Engagement aller, die an dem Weiterbest­ehen interessie­rt sind, notwendig. Das Dorfspekta­kel sei kein Selbstläuf­er und mit erhebliche­m finanziell­em und personelle­m Aufwand verbunden. Die Sponsorens­uche sei ein wichtiger Punkt, sagt Altes im Gespräch mit der SZ, doch nimmt er auch die Burbacher selbst in die Pflicht: „Kämen alle zum Dorfspekta­kel auf das Fest, wäre das ein Selbstläuf­er.“

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FOTO: BECKER&BREDEL 2017 konnte Leon sich noch über ein Eis auf dem Fest freuen.

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