Saalbau wurde Lazarett der Kuscheltiere
Vier Tage lang betreuten über 100 Medizinstudentinnen und -studenten in der Teddyklinik erkrankte Plüschtiere.
stemmen. In Homburg sind es vor allem Diana Liebl, Jana Litz und Gerda Bauer. Wobei Diana Liebl nun erklärtermaßen zum letzten Mal dabei war: „Vier Jahre habe ich mich in die Teddyklinik reingehängt, jetzt ist mein Studium bald beendet und ich muss mich verstärkt um Menschen und nicht um Teddys kümmern.“Professor Zemlin meinte scherzhaft: „Von der Chefärztin wird sie nun zur Assistenzärztin befördert.“Aber auch Jana Litz und Gerda Bauer sehen in absehbarer Zeit ihren Schwenk vom Teddy zum Menschen kommen und wollen die schöne Idee weitergeben: „Wir kümmern uns jetzt verstärkt um Kommilitonen, die an unserer Stelle künftig weitermachen.“
Es wäre schade, wenn der Faden abrisse.
Professor Michael Zemlin Was in Homburg auch schon passiert ist, denn ein paar Jahre lang gab es keine Teddyklinik. Was vor allem für die Kitas und Grundschulen in der Umgebung ein Verlust wäre, denn der Besuch der Teddyklinik mit dem heißgeliebten Plüschtier gehört immer zu den Höhepunkten im Jahr. Vor allem die Operationen, wenn alle Kinder in grüne Kittel gehüllt und mit Mundschutz ausstaffiert werden, sind der Höhepunkt der Aktion. Chefoperateurin Louisa zeigte den Kindern, wie man mit OP-Besteck umgeht und vermied es dennoch, den Teddy aufzuschlitzen. Also alles ohne Blut und ganz harmlos. Bei den Einzelkonsultationen durften die Kinder dann schon mal selbst Hand anlegen, wie etwa Verena, die ihren Teddy mit gebrochenem Arm bei Teddyärztin Sophie aus dem sechsten Semester abgeliefert hatte. Sophie schiente den Arm fachmännisch, Verena dufte beim Verband helfen - und dann ging’s ab in die Apotheke, um Schmerzmittel zu holen.
Auch der kleine Edward war am Ende hochzufrieden, dass Teddyarzt Mergim seinen Hund Jay so gewissenhaft gegen Kopfschmerzen behandelte. Mergim prüfte Augen, Ohren, Nase und Hals des Hundes und empfahl Edward dann die Kuscheltherapie: ganz lieb mit Jay sein, ihn kraulen und zum Einschlafen fest umarmen: „Bei dieser Kuschelbehandlung gehen Jays Kopfschmerzen auf alle Fälle weg“. Eine Empfehlung, die auch manchem menschlichen Kopfwehpatienten sicherlich nicht zum Nachteil gereichen würde. Jutta Bonnert, Lehrerin an der Erbacher Luitpoldschule, hatte gleich zwei erste Klassen dabei, einmal 25, und einmal 26 Kinder. Das sei „schon sehr anstrengend. Aber die Kinder lieben es.“Finanzielle Unterstützung und gesunde Nahrung gab es von verschiedenen Sponsoren, auch von der Stadt, die den Saalbau kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.
„Ich kenne kein anderes Universitätsklinikum, das eine aufwändige Teddyklinik auf
die Beine stellt.“
Leiter der Universitätskinderklinik