Wo Muslime ihre letzte Ruhe finden
Auf dem Waldfriedhof in Merzig ist jetzt ein gen Mekka ausgerichtetes Gräberfeld für Muslime eingerichtet worden. So etwas gibt es in Saarbrücken bereits auf dem Hauptfriedhof. In Völklingen beschäftigt diese Forderung gerade die Kommunalpolitik.
gen Mekka bestattet. Der Leichnam wird mit mehreren Brettern abgedeckt, bevor das Grab wieder zugeschüttet wird. Die drei ersten Spatenstiche übernehmen die Verwandten, den Rest die übrigen Trauergäste. Die Erdbestattung ist also die einzig mögliche Bestattungsform. Ein erstes Grab gibt es bereits. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der zum Islam konvertierte und nach langem Koma an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben war, wurde hier bestattet.
Kerzen, ja sogar Blumen, wie auf seinem Grab sind bei Muslimen eher nicht vorhanden, wie der Vorsitzende des Merziger Moscheenvereins, Turhan Cakmak, erklärte. Muslimische Gräber sollen nach seinen Worten weitgehend „sauber“bleiben und schließen zumeist am Kopfende mit einem Stein ab.
Wie Bürgermeister Marcus Hoffeld sagte, erfolgte die Anlegung des Grabfeldes in enger Zusammenarbeit mit den in Merzig lebenden Muslimen. So wurde bei der Anlegung des Grabfeldes exakt auf die im Islam vorgeschriebene Ausrichtung der Grabstätten geachtet.
Aktuell bietet das Grabfeld Platz für rund 20 Beisetzungen, kann aber bei Bedarf entsprechend erweitert werden. Die Grabstätten wurden als Reihengrabstätten angelegt und sind für einen Zeitraum von 20 Jahren nutzbar.
„Mit der Anlegung des muslimischen Grabfeldes trägt die Kreisstadt Merzig dazu bei, Integration zu leben und den Respekt gegenüber fremden Kulturen auch über den Tod hinaus zu wahren“, kommentierte Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld. Bei der Umsetzung des Gräberfeldes wurde die Kreisstadt Merzig nach Mitteilung des Verwaltungschefs durch mehrere muslimische Gemeinden im Saarland unterstützt. Dabei stellten diese auch eine Spende in Höhe von 4000 Euro zur Verfügung.