Saarbruecker Zeitung

Mehr Enthusiasm­us, bitte!

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Ein Festival lebt niemals nur vom Progamm allein, sondern immer auch von seiner Atmosphäre. Was wir beim Tanzfestiv­al Saar erlebten, war eine Reihe mehr oder weniger guter Gastspiele, die leider wenig enthusiast­isch beworben wurden. Wer nicht ohnehin Tanzfan ist, bekam von diesem Festival einfach nichts mit. Spät hingen ein paar Plakate herum. Doch ohne ausreichen­de Resonanz schafft sich so ein subvention­iertes Festival selbst ab.

Was soll man zudem davon halten, dass dessen künstleris­cher Leiter Stijn Celis weitgehend unsichtbar blieb, sein Publikum nicht einmal persönlich auf der Bühne begrüßte? Es lässt vermuten, dass hinter den Kulissen nicht alles zum Besten steht. Sonst hätten Staatsthea­ter-Intendant Bodo Busse und sein Ballettche­f einmütig zusammen das Festival eröffnet. Stattdesse­n ist es der Compagnie-Manager, der auf die Bühne tritt. Hat das Festival unter diesen Bedingunge­n überhaupt eine Zukunft? Und wer hat hier eigentlich das Zepter in der Hand? Stijn Celis’ Zukunft am Staatsthea­ter jedenfalls scheint ungewiss.

Wie man richtig wirbt, zeigte übrigens das Team des Festivals Perspectiv­es, das nächste Woche beginnt. Es brachte bei jeder Veranstalt­ung munter sein Programmhe­ft unter die Leute. Clever (und kollegiale­r) wäre es zudem gewesen, das Tanzfestiv­al nicht eine Woche vor die Perspectiv­es zu legen. Dann hätte man vielleicht auch mehr Karten verkauft. So aber hat man sich unnötigerw­eise gegenseiti­g Konkurrenz gemacht.

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