Das Bauvorhaben am Triller ist nicht zu stoppen.
Ob ausgesetzt oder schweren Herzens abgegeben: Auch die kleinsten Bewohner im Bertha-Bruch-Heim benötigen kundige Betreuer.
(red) Nein, die viele Arbeit, die in einem Tierheim anfällt, kann das dort angestellte Personal nicht allein bewältigen. Tierheime sind dringend darauf angewiesen, dass Ehrenamtliche sie unterstützen. Dabei fallen die Möglichkeiten der Mitwirkung je nach Heim-Bereich sehr unterschiedlich aus.
Kathrin Schorr und Sebastian Nonninger aus der Kleintier-Abteilung des Heims haben sich zusammengetan, um mit diesem Artikel zu zeigen, wie viel Arbeit allein schon bei den Kleintieren zu leisten ist. Dort leisten zehn Freiwillige neben Beruf, Studium oder Familie viel Käfigen abgestellt, nehmen die Pfleger sich ganz bewusst Zeit, um zu sehen, ob die Schützlinge sich beim Fressen normal verhalten. Oder ob sie die Mahlzeit verschmähen. Dahinter verbergen sich oft erste Anzeichen einer ernsten Krankheit. Darüber hinaus kommt den Freiwilligen eine weitere wichtige Aufgabe zu: die Vermittlungen und Beratungen. Vier Ehrenamtliche kümmern sich momentan darum. Je zwei von ihnen sind jedes Wochenende zu den Öffnungszeiten im Tierheim sind, um Interessenten zu beraten.
Die Tierschützer haben für jede Kleintierart Vermittlungsbedingungen festgelegt, die zum Beispiel die Mindestanzahl der Tiere oder die Gehege-Größe beinhalten.
Auf diese Eckdaten achten die Helfer, so gut es geht. Im Idealfall besuchen sie die künftigen Besitzer zuhause. Dort lässt sich am besten ein Eindruck zur sachgerechten Unterbringung gewinnen.
Bei Zeit- und Personalknappheit lassen sich die Betreuer Fotos des Geheges zeigen. Passt es nicht zu den Vorgaben, ist noch nicht aller Tage Abend. Die hilfsbereiten Berater suchen dann eben nach einem Tier, das zum Gehege passt.
Soll der Neuling aus dem Heim in eine Gruppe von Artgenossen einziehen, dann helfen die Berater bei der Vergesellschaftung. Das setzt natürlich voraus, dass man sich mit allen Tierarten, die die Helfer betreuen, ob nun Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Mäusen, Hamstern, Chinchillas, Degus, auskennt. Das Wissen über die richtige Vergesellschaftung ist genauso wichtig wie Fakten zum Impfen.
Der Großteil der Betreuung geschieht per Mail oder telefonisch von zuhause aus. Damit die Vermittlerinnen immer wissen, ob ein Schützlinge aktuell vermittelbar ist, verwaltet eine Ehrenamtliche das „Kleintiertagebuch“, eine riesige Excel-Datei, die jegliche Informationen zu einem Tier enthält wie Alter, Datum der Kastration, Vorgeschichte, Krankheiten. Zusätzlich stellen die meisten Freiwilligen regelmäßig ihre Wohnungen als Pflegestellen für Tiere bereit, die besondere Betreuung brauchen. Insbesondere Tiere, die eine tiefgreifende Untersuchung oder eine spezielle OP benötigen, müssen zu Tierärzten oder in Kliniken gefahren werden. Auch das machen ausschließlich Ehrenamtliche. Je nach Kapazität helfen die Freiwilligen dem Heimpersonal gern, das Kleintierhaus sauber zu halten. Sie wischen Kühlschränke aus, räumen auf und reinigen auch einmal eine Box. Darüber hinaus bekommen die Leute vom Heim regelmäßig Futterspenden für ihre Schützlinge. Die sind auf Haltbarkeit zu prüfen und darauf, ob die Schützlinge diese oder jene Gemüseart vertragen. Teilweise bestellen die Helfer zudem das Frischfutter beim Großmarkt. Wie man sieht, nimmt der Aufwand für ehrenamtliche Mitarbeit mit der Größe der Tiere keineswegs ab. Daher freuen die Leute vom Kleintierteam sich immer über tatkräftige Hände, die sie unterstützen.
Nicht zuletzt deshalb ist in regelmäßigen Abständen Öffentlichkeitsarbeit angesagt. Zum Beispiel für Artikel über Tierarten und ihre Bedürfnisse. Oder – wie heute an dieser Stelle – über die vielen Helfer-Tätigkeiten im größten saarländischen Tierheim. Der Tierschutzverein Saarbrücken vermittelt Hunde, Katzen, aber auch Kleintiere wie Kaninchen.
Den überwiegenden Teil der Arbeit im Bertha-Bruch-Tierheim leisten ehrenamtliche Helfer, die zum Beispiel die Kleintiere fachmännisch betreuen oder die Katzen betreuen und tiergerecht beschäftigen. Und natürlich sind Ehrenamtliche unentbehrlich, die mit den Hunden Gassi gehen.
Das Tierheim am Folsterweg
101 in Alt-Saarbrücken finanziert sich unter anderem durch Spenden und Mitgliedsbeiträge.Von den Kommunen beteiligt sich nur Saarbrücken nennenswert an den Kosten, und zwar mit 64 000 Euro pro Jahr für die Betreuung von Fundtieren.
Öffnungszeiten: täglich außer montags von 14 bis 17 Uhr, Info: Tel. (06 81) 5 35 30, berthabruchtierheim@googlemail.com