Eine zu späte Einladung und ihre Folgen
Am späten Mittwochnachmittag wurde der Hermann-Neuberger-Preis für sehr gute Jugendarbeit an die Turner des TV Schaffhausen verliehen. Aus der SZSportredaktion erhielt nur der Ressortleiter eine Einladung – und das sehr spät.
Der Hermann-Neuberger-Preis ist die höchste Auszeichnung, die der Landessportverband für das Saarland (LSVS) vergibt. Mit dem Preis werden Vereine bedacht, die sich um die Nachwuchsförderung, Talentsichtung und Leistungssport-Entwicklung im Saarland verdient gemacht haben. Jährlich stehen 22 500 Euro zur Verfügung, alleine der Hauptpreisträger erhält 7500 Euro. Gut angelegtes Geld, das direkt an der Basis ankommt.
In diesem Jahr hatte der TV Schaffhausen die Jury überzeugen können – wegen seiner Arbeit mit talentierten Turnerinnen. Die Verleihung fand am späten Mittwochnachmittag in einer Feierstunde an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule statt. Laudatorin: Nadine Keßler, einstmals beim 1. FC Saarbrücken fußballerisch groß geworden, später sogar Weltfußballerin des Jahres und damit weibliches Pendant zu Superstar Cristiano Ronaldo. Heute arbeitet die 30-Jährige für den Europäischen Fußball-Verband (Uefa), soll mithelfen, die Entwicklung des Frauenfußballs voranzutreiben.
Wir hätten gerne mit Nadine Keßler über ihre Arbeit gesprochen. Wir hätten auch gerne ihre sicher warmen und motivierenden Worte an den TV Schaffhausen und die anderen Preisträger wiedergegeben. Das Problem: Wir waren nicht bei der Feierstunde zugegen. Die Einladung zur Veranstaltung trudelte erst viereinhalb Stunden vor dem Termin ein – ein Termin, der seit zwei Monaten feststeht. Immerhin war ein freier Fotograf vor Ort, der für uns ein Foto schoss und das wir heute veröffentlichen können, um den TV Schaffhausen zu würdigen.
Böse Zungen behaupten, uns sei die Einladung deswegen so spät zugegangen, damit wir nicht vor Ort sein können – schließlich berichten wir aktuell kritisch über die schwierige Finanzsituation des LSVS. Sollte dem so sein, sei den Vereinen und Athleten versichert: Wir kümmern uns trotzdem um eure Erfolge. Und den anderen sei gesagt: Auch in Sachen LSVS-Finanzskandal bleiben wir dran – auch wenn das nicht jedem der Verantwortlichen gefällt.