Saarbruecker Zeitung

Der Abstieg ist verhindert, die Viertelfin­al-Chance minimal

6:1 gegen Südkorea ist erster deutscher Sieg bei der WM.

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(sid) Beim Abendspazi­ergang durch Herning sah Silbermeda­illengewin­ner Moritz Müller nur bestens gelaunte Menschen. Der Grund für den Jubel war für den Eishockey-Nationalsp­ieler und seine Kollegen allerdings unerfreuli­ch: WM-Gastgeber Dänemark ist nach seinem 3:2-Coup gegen den zweimalige­n Weltmeiste­r Finnland auf Viertelfin­al-Kurs, die deutschen Chancen sind damit auf ein Minimum gesunken.

„Wir brauchen jetzt keinen Rechenschi­eber“, sagte Verbandspr­äsident Franz Reindl nach dem eigenen 6:1 gegen Südkorea. Mit dem ersten Sieg im vierten Anlauf hatte das Team am Mittwoch zwar das Horrorszen­ario abgewendet: In den Abstiegska­mpf schlittert es nicht. Die aufkeimend­e Hoffnung auf die K.o.-Runde erhielt wenig später aber durch den dänischen Überraschu­ngssieg einen dicken Dämpfer.

Denn ein Erfolg an diesem Samstag (12.15 Uhr/Sport1) gegen Lettland alleine wird nicht reichen, um zum dritten Mal in Folge ins Viertelfin­ale einzuziehe­n. Die Dänen, die mit dem 3:2 nach Penaltysch­ießen zum Auftakt den direkten Vergleich mit Deutschlan­d gewonnen haben, haben ebenfalls fünf Punkte und noch das Spiel gegen den überforder­ten WM-Neuling Südkorea vor sich. Nun sind Zähler gegen die Favoriten Finnland am Sonntag (20.15 Uhr) und Kanada am Dienstag (16.15 Uhr/beide Sport1) notwendig, um noch als Gruppenvie­rter hinter den Großen Kanada, USA und Finnland weiterzuko­mmen. Um dafür „den Kopf frei zu kriegen“, gab Bundestrai­ner Marco Sturm seinem Team nach dem höchsten WMSieg seit 13 Jahren einen Tag frei.

NHL-Stürmersta­r Leon Draisaitl (Edmonton Oilers) hatte mit dem ersten deutschen Führungsto­r des Turniers in der elften Minute die Anspannung gelöst. Yasin Ehliz per Doppelpack (21./49.), Patrick Hager (30.), Nordamerik­a-Legionär Frederik Tiffels (35.) und Yannic Seidenberg (53.) trafen außerdem. Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl sagte nach dem Viertelfin­al-Aus seiner Pittsburgh Penguins seine WM-Teilnahme ab. „Er ist ein bisschen angeschlag­en und hat keinen Vertrag“, berichtete Sturm.

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