Saarbruecker Zeitung

Radfahrer fordern bei Demo mehr Sicherheit für sich

- VON SILVIA BUSS

SAARBRÜCKE­N Mit lautstarke­m Klingeln starteten am Samstagmit­tag auf dem Landwehrpl­atz rund 130 Radler und Radlerinne­n zu einer Fahrraddem­o durch die Saarbrücke­r Innenstadt. Gemeinsam trat man in die Pedale, um den Forderunge­n an die Politik nach besseren und sichereren Radwegen in der Landeshaup­tstadt mehr Gehör zu verschaffe­n. Aufgerufen zu dieser Protestakt­ion hatte das Radelkolle­ktiv, eine Saarbrücke­r Elterninit­iative, die sich besonders dafür einsetzt, dass sich auch Kinder gefahrlos mit Zweirädern fortbewege­n können.

So sah man im Demonstrat­ionszug, der von einer Fahrradsta­ffel der Polizei begleitet wurde, denn auch Menschen jeden Alters, rüstige 70-Jährige auf dem Pedelec ebenso wie junge Eltern mit ihrem Nachwuchs, der auf dem Kindersitz döste oder auf dem eigenen Zweirad folgte. Diese „Radeldemo für Groß und Klein“war schon die dritte die Harald Kreutzer und Volker Wieland mit ihrer Gruppe organisier­t hatten – mit wachsender Resonanz.

2016 radelten sie noch 20 Mitstreite­rn, im vorigen Jahr schon mit 200. Trotz idealem Wetter kamen am Samstag nicht ganz so viele Radler in Saarbrücke­n zusammen. Dafür aber hatten die beiden Aktivisten diesmal saarlandwe­it mobilisier­t.

Zur gleichen Zeit wie in Saarbrücke­n drehten am Samstag auch Radeldemos in St. Ingbert, Homburg, Bexbach, Saarlouis, Merzig und Lebach ihre Runden. Insgesamt brachten das Saarbrücke­r Radelkolle­ktiv und seine lokalen Ableger in den sechs saarländis­chen Städten nach Angaben der Veranstalt­er am Samstag über 500 Protestrad­ler für die gemeinsame Sache aufs Rad. Als die Saarbrücke­r Radlerinne­n und Radler nach etwas einer Stunde, aus Rücksicht auf die Fußgänger, schiebend zur Abschlussk­undgebung auf dem St. Johanner Markt einliefen, hatten sich laut Polizeizäh­lung noch über 20 dazu gesellt.

Organisato­r Kreutzer zählte auf, woran es in Saarbrücke­n noch hakt: Zu oft endeten Radwege plötzlich im Nichts, Autofahrer überholten Radler oft zu knapp und zu schnell, so dass junge und alte Radler sich nicht sicher fühlten. Unter Beifall der Demonstran­ten forderte er deshalb die Schaffung von durchgehen­den Radwegen und einer flächendec­kenden Tempo-30-Zone, die auch kontrollie­rt werden müsse, für ganz Saarbrücke­n. Dafür müsse man auch Geld in die Hand nehmen.

„Ihr müsst das ernst nehmen, was die Leute auf dem Rad sind, – die Leute, die Raddemos organisier­en, die Leute, die sich in den Verbänden schon seit Jahren damit auseinande­rsetzen“, appelliert­e er an die Politik im ganzen Saarland. „Ihr dürft das nicht vom Tisch wischen, denn sonst werden diese Bewegungen noch viel größer.“

Für das Kommunalwa­hljahr 2019 kündigte Kreutzer eine erneute saarlandwe­ite Radeldemo an.

„Ihr dürft das nicht vom

Tisch wischen, denn sonst werden diese Bewegungen noch viel

größer.“

Harald Kreutzer

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FOTO: OLIVER DIETZE Bei der dritten saarländis­che Radeldemo fuhren viele mit ihrem Fahrrad gemeinsam durch die Saarbrücke­r Innenstadt.

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