Hoffenheim tanzt sich in die Champions League
3:1-Erfolg gegen erneut enttäuschende Dortmunder.
(dpa) Irgendwo im Trubel inmitten der Rhein-Neckar-Arena stand ein überglücklicher Julian Nagelsmann. „Unfassbar. Ich habe Tränen in den Augen, ein brutaler Moment“, sagte der Trainer von 1899 Hoffenheim, während Hunderte von Fans auf dem Rasen den erstmaligen Einzug des Dorfvereins in die Champions League bejubelten. Dem 30-Jährigen gelang damit sein bisher größter Coup. Bis tief in die Nacht feierten Nagelsmann, seine Spieler und Clubmitarbeiter in Heidelberg den dritten Tabellenplatz zum Ende des zehnten Bundesliga-Jahres der TSG.
Getanzt wurde dort auch zur Champions-League-Hymne. Im Sinsheimer Stadion könnte im Herbst nun tatsächlich Cristiano Ronaldo mit Real Madrid auflaufen. „Es ist absolut Historisches“, schwärmte Nagelsmann. Nach dem mit viel Leidenschaft und Klasse herausgespielten 3:1 (1:0)-Sieg gegen Mitkonkurrent Borussia Dortmund dröhnten die Freudengesänge seines Teams durch die Katakomben.
Eine Qualifikationsrunde in der Königsklasse wie in der abgelaufenen Spielzeit, als die Hoffenheimer am späteren Finalisten FC Liverpool scheiterten, bleibt dem Club diesmal erspart. Und bei Zusatzeinnahmen von mindestens 30 Millionen Euro in der Champions League kann die TSG auf dem Transfermarkt aber zuschlagen – und das muss sie auch. In Torjäger Mark Uth (zu Schalke 04) und Nationalspieler Serge Gnabry (zurück zum FC Bayern München) verliert Nagelsmann zwei Hochkaräter im Angriff.
In die Champions-League-Planung kann auch Gegner Dortmund am Ende einer enttäuschenden Saison einsteigen – ohne Trainer Peter Stöger. „Das haben wir schon vor einiger Zeit gemeinschaftlich beschlossen. Ein neuer Reiz, mit einem neuen Trainer, wird dem Verein gut tun“, sagte der Österreicher. Über seinen vermeintlichen Nachfolger Lucien Favre fiel am Samstag aber noch kein Wort.