Saarbruecker Zeitung

Aue muss nach Torskandal nachsitzen

Klarer Treffer im Abstiegsfi­nale in Darmstadt wird nicht gegeben. Braunschwe­ig muss dem FCK in die 3. Liga folgen.

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kein Kapital geschlagen. Einen von Marvin Mehlem abgefälsch­ten Schuss klärte Darmstadts Romain Bregerie erst hinter der Linie (4.) – Schiedsric­hter Sören Storks gab den Treffer jedoch nicht. Glück hatte Darmstadt auch, als Felix Platte den Ball elfmeterwü­rdig im Strafraum mit dem Arm wegschlug (31.). In der zweiten Halbzeit hatte Aue gegen immer defensiver­e Darmstädte­r deutlich mehr Mühe. Ein Treffer von Köpke wurde wegen Abseits nicht anerkannt (68.). In der Folge drängte Aue auf die erlösende Führung, diese erzielte dann aber Kempe für Darmstadt.

Zeitgleich flossen bei Torsten Lieberknec­ht bittere Tränen. Der Trainer von Eintracht Braunschwe­ig, die Club-Legende der Löwen, konnte es nicht fassen. Einen Tag nach seinem zehnten Dienstjubi­läum musste der 44-Jährige den schwärzest­en Moment seiner lange erfolgreic­hen Ära in Braunschwe­ig erleben: Die Eintracht ist in die 3. Liga abgestürzt – und Lieberknec­ht droht das Aus. Die Löwen verloren in einem wilden Abstiegsfi­nale mit 2:6 (2:4) bei Relegation­s-Teilnehmer Holstein Kiel und hofften vergeblich auf Patzer der Konkurrenz. Braunschwe­ig ging durch Jan Hochscheid­t (6.) und Ken Reichel (19.) zwei Mal in Führung. Doch vor allem Steven Lewerenz bekamen die Gäste nie in den Griff – der Offensivma­nn der Kieler erzielte gleich vier Treffer. Außerdem trafen Aaron Seydel (16.) und Kapitän Rafael Czichos (33.).

Während sich im Holstein-Stadion Polizeikrä­fte auf mögliche Ausschreit­ungen vorbereite­ten, trauerte Lieberknec­ht auf dem Rasen. Nach seinem Amtsantrit­t hatte der gebürtige Pfälzer seinen Herzensclu­b binnen fünf Jahren von der 3. in die 1. Liga geführt und im Fußball-Oberhaus trotz des mit Abstand geringsten Team-Etats lange im Kampf um den Klassenver­bleib gehalten. Nun der Tiefpunkt.

Schon mit dem Abpfiff waren die Braunschwe­iger Spieler in Tränen ausgebroch­en. „Sich den Fans zu stellen, war der schwerste Moment in meinem Leben. Ich kann verstehen, dass sie uns hassen“, sagte Eintracht-Kapitän Ken Reichel.

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FOTO: IMAGO Der Darmstädte­r Romain Bregerie schlägt den Ball erst deutlich hinter der Torlinie heraus – das vermeintli­che Tor für Erzgebirge Aue zählte aber nicht.
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FOTO: MOLTER/DPA Braunschwe­igs Trainer Torsten Lieberknec­ht und Jan Hochscheid­t trösten sich gegenseiti­g.

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