Der erste Schritt auf dem Weg zum Triple ist gemacht
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind vorzeitig deutscher Meister. Die Dominanz in Deutschland ist fast schon beängstigend.
(sid) Die Männer zittern, die Frauen feiern – schon wieder: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben ihren Meistertitel verteidigt. Der VfL setzte sich am drittletzten Bundesliga-Spieltag mit 2:0 (0:0) gegen die SGS Essen durch und feierte damit vorzeitig den vierten Titelgewinn der Clubgeschichte nach 2013, 2014 und 2017. „Die Meisterschaft war am Ende sehr souverän. Wir haben bisher in der Rückrunde noch kein Gegentor bekommen“, sagte Sportchef Ralf Kellermann: „Wir sind noch stärker als im vergangenen Jahr.“
Hauptdarstellerin vor 2218 Zuschauern in Wolfsburg war die US-Amerikanerin Ella Masar. Erst brachte die 32-Jährige die Gastgeberinnen mit ihrem Doppelpack auf Erfolgskurs (55. und 59. Minute), dann sah sie die Gelb-Rote Karte (76.). Für Wolfsburg war es der 13. Sieg in Folge. Wie im Vorjahr holten die VfL-Frauen den Titel, während die Männer in der Relegation gegen den Zweitliga-Dritten Holstein Kiel um den Bundesliga-Klassenverbleib bangen müssen.
Die Meisterschaft war der erste Schritt auf dem Weg zum zweiten Triple in der Vereinshistorie nach 2013. Am 19. Mai stehen sich der VfL und der FC Bayern München in Köln im Endspiel um den DFB-Pokal gegenüber, am 24. Mai trifft Wolfsburg in Kiew im Finale der Champions League auf Titelverteidiger Olympique Lyon mit der Saarbrückerin Dzsenifer Marozsan.
Die Spielzeit mit bislang 18 Siegen, einem Remis und einer Niederlage zeigt einmal mehr, wie stark Wolfsburg national geworden ist. Für die Verfolger FC Bayern und SC Freiburg geht es nur noch um die Vizemeisterschaft. „Wir wussten, dass es noch mal richtig Kraft kosten, dass ein hartes Stück Arbeit wird. Wir mussten geduldig bleiben“, sagte Trainer Stephan Lerch, der beim ersten Interview mit Wasser statt Bier geduscht wurde. „Wir wollten Meister werden, und das haben wir geschafft. Deswegen ist die Freude auch riesengroß“, ergänzte der frühere Co-Trainer nach seinem ersten Titel als Cheftrainer.
Spielerin Lara Dickenmann war nach dem Sieg voller Euphorie und betonte: „Ich glaube jetzt felsenfest an das Triple.“In der aktuellen Form wird der VfL auch die beiden Endspiele binnen einer Woche als Favorit aufnehmen. Das letzte Gegentor in der Bundesliga kassierte Wolfsburg vor über fünf Monaten: Beim 3:1-Sieg gegen Pokalfinalgegner Bayern am 11. Dezember 2017. Das sagt eigentlich alles über die Wolfsburger Dominanz im Frauenfußball.