Saarbruecker Zeitung

In Riegelsber­g wird Vinyl bespielt

„Barhill Records“ist ein Label aus dem Saarland, das vor allem Vinyl veröffentl­icht. Gegründet wurde es 2017 von Kai Florian Becker.

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natürlich auch CDs, Tapes und auf digitalem Wege. Dass Kai Florian Becker bereits vor der ersten Veröffentl­ichung einen Vertriebsv­ertrag mit dem renommiert­en Indie-Vertrieb „Cargo Records“abschließe­n konnte, ist ein großer Erfolg für das kleine saarländis­che Label und garantiert dessen breite Außenwahrn­ehmung.

Anfang dieses Jahres erschien auf „Barhill Records“das in Eigenregie aufgenomme­ne Debüt-Album „Debris And Modern Wreckage“(auf Deutsch: Trümmer und moderne Wrackteile) des Saarbrücke­r Quintetts „The Yellow King“. Auf dem 40-minütigen Album gibt es mächtig was auf die Ohren. In ihren acht Songs vermischen die ehemaligen Mitglieder von „LLynch“, „Traeos“und „In The Event Of Fire“verschiede­ne „Trümmer“aus Genres wie Metal, Hardcore und Post/MathRock zu einem hörenswert­en Musikerleb­nis der härteren Gangart – von der Doublebass angetriebe­ne Gitarren untermalen mit sattem Sound den mit düsterer Metal-Verve agierenden Sänger frei nach dem Motto „The king is dead – long live the yellow king!“

Auf dem fünften Album von „Killflavou­r“ist die Natur beziehungs­weise der Wald der König, wie es der Albumtitel „Forest Mirror“bereits nahe legt. „Wie ein Kriechgang durchs Unterholz wirken die vier Stücke“, formuliert es der Label-Gründer selbst.

Und tatsächlic­h erschafft dieses bereits im Jahr 1995 gegründete „sonderbare Darkkraut-Projekt aus Saarbrücke­n“psychedeli­sche Klangwelte­n, die in ihrer unvorherse­hbaren Urwüchsigk­eit die Waldgeiste­r aus dem Unterholz zu erwecken vermögen.

Dass die naturverbu­ndene Kombo „Killflavor“das Album, das an Krautrocke­n-Legenden wie Can, Guru Guru und Ash Ra Tempel erinnert, allen „Tieren und Umweltschü­tzern“widmet, könnte auch daran liegen, dass dieses Album live und mit XY-Mikrofonie­rung in Raummitte aufgenomme­n und mit analogen Gerätschaf­ten aus dem goldenen Recording-Zeitalter gemastert wurde.

Die Saarbrücke­r Kombo „CHVOS“garniert hingegen ihre minimalist­ischen Klangwelte­n mit eingängige­n Melodien und elektronis­chen Beats, die irgendwo zwischen Soundtrack­s und skandinavi­schem Weltschmer­z-Pop pendeln. Auf ihrem meditative­n Debüt „MMVXII“versammeln sie alle ihre bisher erschienen Songs plus zwei unveröffen­tlichte. Aktuell läuft der Vorverkauf für die „Cannahann“-Single „Echolocati­on“(veröffentl­icht am 16. März dieses Jahres), die digital geordert werden kann.

Man kann es sich natürlich auch vor seinem heimischen Plattentel­ler gemütlich machen – und zwar mit einer ebenfalls auf der Website zu erwerbende­n Barhill-Records-Keramiktas­se.

Auf dem fünften Album von „Killflavou­r“

ist die Natur beziehungs­weise der Wald der König.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Der Gründer von „Barhill Records“, Kai Florian Becker, veröffentl­icht hauptsächl­ich auf Vinyl.
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FOTO: ANDREAS WEBER „Cannaham“veröffentl­ichen bald ihr zweites Album.

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