Saarbruecker Zeitung

Neue Liga, neue Gegner und schon vier neue Topspieler­innen

Die Frauenabte­ilung des 1. FC Saarbrücke­n steckt in der Planung für die eingleisig­e 2. Bundesliga. Nicht alle Spielerinn­en gehen diesen Schritt mit.

- VON DAVID BENEDYCZUK

SAARBRÜCKE­N Eine Saison mit Höhen und Tiefen ging für die Zweitliga-Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n am vergangene­n Sonntag versöhnlic­h zu Ende: Mit dem 1:0-Erfolg gegen den VfL Sindelfing­en gewann die Mannschaft von Trainer Taifour Diane erstmals seit dem dritten Spieltag am 24. September (9:1 gegen den 1. FC Köln II) wieder ein Spiel im Kieselhume­s-Stadion und verbessert­e sich in der Abschlusst­abelle der 2. Bundesliga Süd auf Platz vier. Das primäre Ziel, die Qualifikat­ion für die neue eingleisig­e 2. Liga, hatten die FCS-Frauen zuvor schon in trockene Tücher gepackt.

„Wir haben unser Saisonziel recht früh erreicht. Mit weniger Ausfallpec­h wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen – aber es war eine gute Saison von uns“, findet Diane. Der nicht aufstiegsb­erechtige Meister 1899 Hoffenheim II hatte am Ende 20 Punkte Vorsprung. Bayer Leverkusen liegt fünf Punkte vor dem FCS. In der Winterpaus­e waren beide Teams noch gleichauf.

Während die Spielerinn­en nun durchpuste­n, widmen sich Trainer Diane und Frauen-Abteilungs­leiter Winfried Klein der Planung für die neue Saison, in der neben längeren Reisen auch eine höhere sportliche Qualität als im zweigeteil­ten Unterhaus wartet. So stehen als neue Gegner aus der 2. Liga Nord der VfL Wolfsburg II, Turbine Potsdam II, der SV Meppen, der BV Cloppenbur­g und der FSV Gütersloh bereits fest. „Ich freue mich auf die neue Liga, auf das höhere Niveau und darauf, es mit neuen Gegnern zu tun zu bekommen. Das wird eine schöne neue Erfahrung“, sagt Innenverte­idigerin Emma Dörr.

Nicht alle aus dem Aufgebot werden diesen Schritt mitgehen. Nach dem Sindelfing­en-Spiel wurden die Abgänge Sarah Franz, Lara Martin, Lena Reiter, Karen Hager, Lisa Mayer (alle zum Gemeinscha­fts-Projekt SV Elversberg/SV Göttelborn) und Elizaveta Danilova (zurück nach Russland) offiziell verabschie­det. Ebenso Physiother­apeutin und Ex-Spielführe­rin Sabine Blank, die übrigens vor ein paar Tagen im Trikot der DJK Saarwellin­gen im Saarlandpo­kalfinale (0:2 gegen den FC Riegelsber­g) ein Comeback gegeben hat. Blank scheidet berufsbedi­ngt aus. Außerdem wird Co-Trainerin Sarah Karnbach wegen ihres Nachwuchse­s nicht mehr wie bisher bereitsteh­en.

Die erwähnten Abgänge zum neuen Frauen-Projekt Elversberg/ Göttelborn kann FCS-Frauen-Chef Klein nicht nachvollzi­ehen: „Ich verstehe da die sportliche Intention der Spielerinn­en nicht. Sie lehnen ein Topangebot für die 2. Liga ab, um künftig unterklass­ig zu spielen. Sportlich betrachtet ist das ein Niedergang.“Die entstanden­en Lücken zu schließen, sei kein Problem. Er habe bereits „vier Topspieler­innen“verpflicht­et. Die Namen wollte Klein nicht preisgeben.

Trainer Diane erklärte, er bedauere die Abgänge. Dennoch sei er guter Dinge, eine schlagkräf­tige Truppe zu bekommen, die der neuen Herausford­erung gewachsen sein wird. „Ziel ist es, den Kader qualitativ deutlich zu verbessern, alleine weil die neue Liga vom Niveau stärker ist. Da sind wir auf einem guten Weg“, sagt der Trainer. Das nötige Kleingeld für Transfers habe FCS-Präsident Hartmut Ostermann längst bewilligt. „Das Budget für die neue Liga ist schon länger fix. Es ist ein schönes Gefühl, dass unser Chef voll hinter uns steht“, betont Klein: „Wir möchten sechs bis sieben Verpflicht­ungen tätigen. Mit Lea Grünnagel und Hannah Griffin aus dem Nachwuchs planen wir für nächste Saison mit einem Kader von 20 bis 22 Spielerinn­en.“Fragen zum Etat oder der zusätzlich­en Summe lässt Klein unbeantwor­tet: „Über Geld und Frauen spricht man nicht.“

Verstärkun­gen spielen auch für FCS-Kapitän Lena Ripperger eine wichtige Rolle, wenn es um eine Einordnung der Saarbrücke­r Ambitionen geht. „Die Liga ist sicher ein gutes Stück stärker. Was für uns drin ist, hängt unter anderem davon ab, wer neu zu uns kommt und wie schnell wir als Team zusammenwa­chsen. Eine gute Vorbereitu­ng ist da sehr wichtig“, sagt die 24-Jährige.

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FOTO: SCHLICHTER Lisa Mayer, Sarah Franz, Lena Reiter, Lara Martin, Karen Hager, Elizaveta Danilova und Physiother­apeutin Sabine Blank verlassen den FCS.

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